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FFM: Massives Fahrgastwachstum

(Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Zahl der Fahrgäste in Frankfurts Bussen und Bahnen ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen. Das belegt eine systematische Auswertung der kontinuierlichen Haltestellenzählungen (KONTI) der Nahverkehrsgesellschaft TraffiQ. Die städtische Gesellschaft ermittelt mehrmals im Jahr an zahlreichen Stationen und Haltestellen im gesamten Frankfurter Nahverkehrsnetz die tatsächliche Nutzung von Bahn und Bus.

„Auf Basis der KONTI nahm die Zahl der Fahrgäste in den vergangenen zehn Jahren an den relevanten Querschnitten deutlich zu“, stellt Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD) fest. „Die U-Bahn hatte daran einen Anteil von 25 Prozent, die Straßenbahn von 37 Prozent und der Bus steht mit einem Zuwachs von vierzig Prozent besonders stark da.“

Tom Reinhold, Geschäftsführer von TraffiQ, ergänzt: „Auch ein Vergleich der Zählungen, die im Herbst 2018 und 2019 stattfanden, zeigen eine klare Tendenz nach oben: Die TraffiQ-Zähler notierten an den am stärksten belasteten Querschnitten der U-Bahnen ein Plus von fünf Prozent, für die Straßenbahn von 15 Prozent, während der Bus hier nur auf einen Zuwachs von zwei Prozent kommt.“

Als Ursachen hierfür sieht TraffiQ neben dem starken Einwohnerzuwachs der letzten Jahre Verbesserungen des Angebots wie den barrierefreien Ausbau der U5, den Linientausch U6 und U7 oder auch die Einführung des Nachtverkehrs auf der Schiene, der einen klaren Attraktivitätsschub brachte. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass die Fahrgastzahlen auf der A-Strecke (U1, U2, U3, U8) binnen zehn Jahren um etwa die Hälfte zugenommen hat.

Die schon stark genutzte Linie U4 (B-Strecke) gewinnt 21 Prozent hinzu. Bei den Straßenbahnen nehmen die Fahrgastzahlen auf Basis der KONTI-Auswertungen auf allen Linien zu. Markant ist, dass sie in der stark belasteten Mainzer Landstraße seit 2010 um rund 23 Prozent zunahmen. Aufgefangen wird dieses Plus vor allem von der „neuen“ Linie 14 und der 21, während die besonders nachgefragte Linie 11 stabil von etwa gleich vielen Fahrgästen genutzt wird.

Die Linien 17 und 18 verzeichnen kontinuierlich steigende Fahrgastzahlen, wobei die 18 in der Friedberger Landstraße zunehmend eine Alternative zur Buslinie 30 darstellt. Die Fahrgastzahlen im Busverkehr steigen in Summe spürbar an, es gibt aber klare Gewinner und Verlierer. Während auf den Buslinien in den zurückliegenden zehn Jahren ein Plus von vierzig Prozent zu verzeichnen ist, beträgt der Zuwachs bei den Linien, die ab Dezember zu Metrobuslinien aufgewertet werden sollen, in diesen Zeitraum sogar beachtliche 52 Prozent.

Vielfach lassen sich Veränderungen der Nachfrage auch aus aktuellen Baumaßnahmen erklären. So legt die Linie 55 (Sindlingen Friedhof – Rödelheim Bahnhof) im Vergleich von 2019 zum Vorjahr nach einer baustellenbedingten „Delle“ deutlich zu (+ 21 Prozent). Für Klaus Oesterling ist klar: „Sowohl qualitativ als auch quantitativ müssen wir unser Nahverkehrsangebot an diese massive Steigerung anpassen.“




Stefan Hennigfeld
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