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Köln: Akteurskonferenz zur Erftbahn

(NVR) Autor:Stefan Hennigfeld

Unter dem Motto „S gemeinsam voranbringen“ haben die Projektpartner für den Ausbau der Erftbahnstrecke zur S-Bahn auf der Strecke zwischen Bedburg und Horrem letzte Woche die Planungen vorgestellt. Der Ausbau ist ein weiterer wichtiger Baustein für einen leistungsfähigeren S-Bahn-Verkehr im Großraum Köln.

„Der Bahnknoten Köln ist einer der am stärksten frequentierten Knotenpunkte im deutschen Schienennetz. Deshalb brauchen wir im Großraum Köln ein leistungsfähiges und modernes S-Bahn-System, mit dem die vielen Pendler und Fahrgäste gut getaktet und verlässlich ans Ziel kommen“, sagte Hendrik Schulte (CDU), Staatssekretär im Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.

Die stark frequentierte Regionalbahn RB 38 wird im Rahmen des Gesamtprojekts Kölner Knoten zu einer vollwertigen, elektrifizierten S-Bahn ausgebaut. Dadurch wird eine direkte S-Bahn-Verbindung alle zwanzig Minuten zwischen Bedburg und Köln möglich. Bislang gibt es nur eine stündliche direkte Verbindung von Bedburg und Bergheim nach Köln.

„Die Fahrgastzahlen im S-Bahn-Verkehr in und um Köln steigen seit Jahren“, verdeutlicht Norbert Reinkober, Geschäftsführer der Nahverkehr Rheinland GmbH (NVR), die Notwendigkeit des Ausbaus. „Auch die RB 38 konnte von 2016 auf 2017 eine Nachfragesteigerung von zehn Prozent verzeichnen. Um dieser positiven Entwicklung Rechnung zu tragen und die Mobilität unserer Fahrgäste sicherzustellen, müssen wir in die vorhandene Infrastruktur investieren.“

Für den Ausbau zur S-Bahn wird die Strecke komplett elektrifiziert. Hinzu kommen Anpassungen der Gleislage und der Leit- und Sicherungstechnik sowie abschnittsweise Streckenausbauten. Die Maßnahmen ermöglichen eine Steigerung der Geschwindigkeit von 60 auf 100 Kilometer pro Stunde, wie Bernd Köppel, Leiter Großprojekte West der DB Netz AG, erklärt. „Damit schaffen wir die Voraussetzungen für ein besseres Betriebskonzept. Die Umstellung vom Dieselbetrieb auf Strom zahlt außerdem auf unsere Umweltbilanz ein.“

Klar sei aber auch, dass es während der Bauzeit zu Einschränkungen kommen wird. Zudem trägt der Wechsel auf die S-Bahngleise zu einer Entlastung der Fernbahngleise zwischen Köln und Horrem bei. Im Zuge des Ausbaus werden auch die Stationen Bedburg, Glesch, Paffendorf, Zieverich und Bergheim erneuert und auf eine Länge von 150 Metern ausgebaut. Ein stufenloser Einstieg und Orientierungshilfen für sehbehinderte Menschen sollen das Reisen für Fahrgäste mit Mobilitätseinschränkungen erleichtern.

Darüber hinaus sollen moderne Beleuchtungsanlagen das Sicherheitsgefühl erhöhen. „Wir wollen das Reisen für die Fahrgäste so angenehm wie möglich machen“, betont Stephan Boleslawsky, Leiter des Regionalbereichs West der DB Station&Service AG. „Die geplanten Maßnahmen werden die Barrierefreiheit und die Aufenthaltsqualität spürbar verbessern.“ Im kommenden Jahr werden dann auch Maßnahmen zur Bürgerbeteiligung umgesetzt.



Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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