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Starke Fahrgaststeigerung im SPFV

(Fernverkehr) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Deutsche Bahn gibt an, dass allein im Monat Januar 2020 rund zehn Prozent mehr Fahrgastfahrten im SPFV absolviert wurden als im Vorjahresmonat. Als Hauptursache sieht man dafür die zum Jahreswechsel in Kraft getretene Senkung der Umsatzsteuer auf Fahrscheine von 19 auf sieben Prozent.

DB-Vorstandsvorsitzender Richard Lutz: „Die grüne Bahn erlebt derzeit einen Schub und hat für viele eine hohe Anziehungskraft. In den ersten vier Wochen 2020 stieg die Zahl der Reisenden von 11 auf 12,2 Millionen, also um 10,7 Prozent im Vergleich zum Januar des Vorjahres. Das ist zum einen das Ergebnis der Mehrwertsteuersenkung auf Fernverkehrsfahrkarten. Zum anderen spüren die Reisenden, dass wir massiv in mehr Züge und mehr Personal investieren. Mein Fazit: Wir sind offensichtlich für immer mehr Reisende eine komfortable, klimafreundliche Alternative zu Auto und Flugzeug.“

Lutz verweist zudem darauf, dass Bahnfahren viel preisgünstiger sei als manche denken. Mit BahnCard-Rabatt liege beispielsweise der Einstiegspreis im Fernverkehr nach der Steuersenkung nur noch bei 13,40 Euro, laut Lutz „der niedrigste reguläre Preis seit der Bahnreform“. Da die günstigeren Bahncards erst ab Februar gelten, sei der Effekt in der aktuellen Fahrgastentwicklung noch nicht enthalten.

Lutz weiter: „Unsere neue Strategie Starke Schiene wirkt. Wir haben uns im letzten Jahr eine Menge vorgenommen, nun sind erste Erfolge für unsere Kunden spürbar. Besonders freut uns, dass wir seit Anfang des Jahres eine Nachfrage erleben, die unsere Erwartungen übertrifft.“ Auch sei die DB mit einer Pünktlichkeit im Fernverkehr von 84,3 Prozent im Januar gut ins Jahr gestartet – der beste Wert für einen Januar seit 2014. Lutz macht gleichzeitig klar, dass „wachsende Reisendenzahlen natürlich auch eine große Herausforderung“ seien.

Für eine Verkehrswende sei es „unverzichtbar, die Eisenbahn in Deutschland neu zu dimensionieren. Was wir mit der Starken Schiene und den Milliardeninvestitionen vorhaben, ist und bleibt eine Generationenaufgabe. Mehr Kapazität ist dabei das entscheidende Thema für unsere Infrastruktur, aber nur Schritt für Schritt zu erreichen.“ Die Infrastruktur sei der Schlüssel für Wachstum und Verkehrsverlagerung sowie eine gute Betriebsqualität und hohe Pünktlichkeit.

Lutz: „Wir machen auch 2020 weiter mit unserer Ausbau- und Investitionsoffensive. Diese gelingt nur durch den enormen Rückenwind, den wir auch von der Bundesregierung für eine starke Schiene bekommen.“ Mit der reduzierten Mehrwertsteuer zum 1. Januar sinken auch die Ticketpreise im Fernverkehr um rund zehn Prozent.

Dies gilt auch für BahnCards, für Streckenzeitkarten, für die Mitnahme von Fahrrädern sowie für die Sitzplatzreservierung. Der Super Sparpreis – bislang für 19,90 Euro im Verkauf – reduziert sich auf 17,90 Euro. Keine Angaben macht der Konzern dabei traditionell zur Verfügbarkeit von Sparpreisen. Wie sich die tatsächlichen Preise entwickeln, lässt sich daher nicht beurteilen.



Stefan Hennigfeld
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