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Sturmtief sorgt für Beeinträchtigungen

(Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

In den vergangenen Tagen hat das Sturmtief Sabine im Eisenbahnverkehr bundesweit für erhebliche Beeinträchtigungen gesorgt. Die Deutsche Bahn war in Sachen Fahrgastinformation vorbereitet und hat bereits am vergangenen Freitag einen Liveblog im Internet eingerichtet, um über mögliche Zugausfälle zu informieren. Am Sonntagabend hat man sich aus Sicherheitsgründen entschlossen, die Fernverkehrszüge nach und nach in den Bahnhöfen festzuhalten.

Ziel war, dass man Strandungen auf freier Strecke verhindern wollte. So hatten Fahrgäste die Möglichkeit, von Bahnhöfen aus Hotelzimmer oder Taxifahrten zu organisieren. Umgestürzte Bäume oder eingerissene Oberleitungen hätten auf der anderen Seite dafür sorgen können, dass Fahrgäste womöglich in einem nicht beleuchteten Zug hätten übernachten müssen. Darüber hinaus hat man in zahlreichen Bahnhöfen Aufenthaltszüge bereitgestellt.

Mehrere hundert Reisende nutztendie von der DB AG bereitgestellten Aufenthaltszüge. In Hannover Hbf zum Beispiel wurden 110 Reisende gezählt, in München Hbf waren es 80. Die Kapazitäten wurde jedoch bei weitem nicht ausgenutzt. Insgesamt standen 36 Züge an 23 Bahnhöfen bereit. Bundesweit hatte die DB die ganze Nacht hindurch zahlreiche zusätzliche Mitarbeiter im Einsatz, die die Reisenden an den Bahnhöfen und in den Zügen betreuten.

Auch die kostenlose Hotline wurde stark in Anspruch genommen. Um sechs Uhr am Montagmorgen starteten erste Erkundungsfahrten, die sich mit dem Streckenzustand beschäftigt haben: Wo liegen womögliche Bäume im Lichtraumprofil der Züge, wo müssen Oberleitungen repariert werden, welche Bahnschranken wurden umgerissen, wo sind Signale kaputt: Solche Fragen wurden geklärt und die Reparaturen durch Notfalltrupps von DB Netz umfassend in die Wege geleitet.

Gegen zehn Uhr am Montag sind die ersten Züge des Fernverkehrs im Norden Deutschlands gestartet. Schrittweise wird der Fernverkehr auch in anderen Regionen wieder aufgenommen, in denen das Orkantief durchgezogen ist. Die Metronom Eisenbahngesellschaft hat ihren Betrieb in Nordwestdeutschland bereits am Sonntagnachmittag eingestellt. Am Abend folgten witterungsbedingte Einstellungen in Nordrhein-Westfalen.

DB Regio hat ebenso wie beispielsweise National Express oder die Eurobahn die Züge aus Sicherheitsgründen in den Bahnhöfen gelassen. Derweil hatte Abellio Rail Mitteldeutschland den Verkehr bereits am Montagmorgen weitgehend wieder aufgenommen – soweit dies von Seiten der Infrastruktur möglich war.

Lediglich die Streckenabschnitte Sangerhausen – Nordhausen und Haldensleben – Flechtingen waren wegen Sturmschäden nicht befahrbar. Am Dienstag wurde in weiten Teilen des Allgäus der Betrieb eingestellt. Da der Sturm dort aufgrund der Höhenlage mit Schneefall einherging, war die Situation deutlich angespannter. Insgesamt gab es bundesweit mehrere hundert Schadstellen im Netz.+




Stefan Hennigfeld
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