Jobportal für die Bahnbranche & ÖPNV

Üstra stellt auf E-Busse um

(Niedersachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Üstra in Hannover stellt den Busbetrieb in der Innenstadt in den nächsten fünf Jahren komplett auf reinen Elektroantrieb um: Letzte Woche haben die Üstra-Vorstände Volkhardt Klöppner und Denise Hain zusammen mit dem Regionspräsidenten Hauke Jagau und Aufsichtsratsvorsitzenden Ulf-Birger Franz die Zukunftsoffensive E-Bus der Öffentlichkeit präsentiert. Möglich ist die Realisierung dieses Großprojekts durch die Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG).

Die Üstra hat Ende 2018 einen Zuwendungsbescheid des Bundes für die Umstellung des Busnetzes auf Elektrobusse über 22,7 Millionen Euro erhalten. Damit erhält die Üstra für ihre Elektrobus-offensive rund ein Viertel aus dem derzeit insgesamt 96 Millionen Euro umfassenden Fördertopf des Bundesumweltministeriums für ganz Deutschland. Die LNVG bezuschusst das E-Bus Projekt bislang mit einer Förderung in Höhe von 3,3 Millionen Euro.

Insgesamt belaufen sich die Investitionen für die Zukunftsoffensive E-Bus auf etwa 53 Millionen Euro, der Eigenanteil der Üstra beträgt rund 27 Millionen Euro. „Mit der Elektrobusoffensive verfolgen wir unser Ziel einer sauberen Umwelt konsequent weiter. Durch die Umstellung auf Elektrobusse leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele der Region Hannover und schaffen einen komplett emissionsfreien Nahverkehr für die Stadt und Region. Damit nehmen wir eine Vorreiterrolle in Deutschland und der Europäischen Union ein“, freut sich Üstra-Vorstand Volkhardt Klöppner.

Im ersten Schritt soll die Ringlinie 100/200, auf der bereits die drei Elektrobusse seit Pilotbetrieb eingesetzt werden, bis März 2020 zu hundert Prozent durch Elektrobusse bedient werden. Es schließen sich weitere Innenstadtlinien an, sodass bis 2021 das komplette Liniennetz im Bereich der Umweltzone elektrisch bedient werden kann. Auf den Innenstadtbuslinien (100/200, 120, 121, 128 und 134) sowie auf den Betriebshöfen Vahrenwald und Mittelfeld wird dazu schrittweise die Ladeinfrastruktur ausgebaut und die Elektrobusflotte erweitert.

Mit 18 Elektro-Gelenkbussen und dreißig Elektrostandardbussen sollen bis 2023 insgesamt 48 neue Fahrzeuge angeschafft werden. Durch die Umstellung auf einen reinen Elektroantrieb können pro Jahr 3,8 Tonnen CO2 eingespart werden, das entspricht dem Schadstoffausstoß von knapp 2.500 Pkw. „Die Üstra setzt beim notwendigen Ausbau der Ladeinfrastruktur auf das bereits im Rahmen des Pilotprojekts entwickelte Ladesystem, da es sich auf der Linie 100/200 sowohl im erfolgten Testbetrieb als auch im laufenden Betrieb bewährt hat“, erläutert Denise Hain, Üstra-Vorstand für Betrieb und Personal.

Die Busse werden beim Einlaufen auf dem Betriebshof mittels einer Schnellladesäule vollgeladen. Über Ladehauben, die an der Decke der Abstellhalle installiert sind, wird in der Nacht eine Erhaltungsladung durchgeführt – das konventionelle Tanken entfällt dann.




Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
58453 Witten