Jobportal für die Bahnbranche & ÖPNV

BEG schreibt Netz Donautal aus

(Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat die Ausschreibung für den Regionalverkehr im Netz Regensburg/Donautal veröffentlicht. In einem offenen europaweiten Wettbewerbsverfahren ermittelt die BEG den künftigen Betreiber auf der Donautalbahn zwischen Ulm, Ingolstadt und Regensburg sowie auf der Strecke Nürnberg – Regensburg – Plattling. Die Inbetriebnahme erfolgt in zwei Stufen im Dezember 2022 und im Dezember 2024. Der Verkehrsvertrag endet im Dezember 2036.

Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) freut sich über die geplanten Angebotsausweitungen: „Im Rahmen des Vergabeverfahrens geben wir beim künftigen Betreiber deutlich mehr Fahrten in Auftrag. Ab Ende 2022 profitieren Fahrgäste in den Bereichen Regensburg, Ingolstadt und Ulm von zusätzlichen Zügen im Berufsverkehr. Ab Ende 2024 können Reisende zwischen Nürnberg und Regensburg jede Stunde Express-Züge nutzen. Wir verdoppeln das Angebot auf diesem Abschnitt und lassen die Züge alle zwei Stunden über Regensburg hinaus bis nach Plattling weiterfahren. Ingolstadt Audi binden wir halbstündlich an. Damit setzen wir Verbesserungen um, die wir im Rahmen des SPNV-Gutachtens Regensburg in enger Abstimmung mit der Region erarbeitet haben.“

Da die Verkehre bis nach Ulm reichen, schreibt die BEG die Leistungen gemeinsam mit dem Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg aus. „Auf die Fahrgäste warten viele Verbesserungen, wenn der neue Verkehrsvertrag in Kraft tritt“, sagt BEG-Geschäftsführer Thomas Prechtl. „Allerdings haben wir jetzt die Möglichkeiten der Infrastruktur komplett ausgereizt. Mehr geht mit den vorhandenen Schienen und Bahnsteigen nicht.“

Auf der eingleisigen Donautalbahn verhindern unzureichende beziehungsweise fehlende Begegnungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel am früheren Kreuzungsbahnhof Thaldorf-Weltenburg, ein dichteres Fahrplanangebot. Die Strecke Nürnberg – Plattling ist mit Güterzügen stark ausgelastet. Besonders kritisch ist die Situation auf dem nur zweigleisigen Abschnitt Regensburg – Obertraubling, über den sowohl der gesamte Verkehr von Nürnberg als auch von Schwandorf Richtung Passau und Landshut/München fährt.

Die Verkehre der ersten Betriebsstufe kann der künftige Betreiber entweder mit Neufahrzeugen oder elektrischen Gebrauchtfahrzeugen ab Baujahr 2008 erbringen. Für die neue Regional-Express-Linie Nürnberg – Regensburg – Plattling ab der zweiten Betriebsstufe muss der künftige Betreiber Neufahrzeuge anschaffen.

Aufgrund der branchenweiten Personalknappheit, insbesondere bei Triebfahrzeugführern, macht die BEG erweiterte Vorgaben zum Personalkonzept. So verlangt sie eine Sitzbereitschaft für Reserve-Triebfahrzeugführer, damit die Verkehrsunternehmen Zugausfälle minimieren können. Auch lässt sich die BEG einen Plan zu Personalbedarf und -gewinnung vorlegen, der jährlich aktualisiert werden muss. Zuletzt gibt es eine verbindliche Mindestausbildungsquote.



Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten