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Bürgerwünsche beim Erftbahn-Ausbau

(NVR) Autor:Stefan Hennigfeld

Rund neun Monate nach Abschluss der Bürgerbeteiligung zum Ausbau der Erftbahn (RB 38) zur S-Bahn liegen die Antworten der Planer auf die meisten Anregungen der Bürger vor. Die Strecke zwischen Horrem und Bedburg soll elektrifiziert und so ausgebaut werden, dass künftig ein 20-Minuten-Takt möglich ist, mit längeren S-Bahnen als den heutigen Dieseltriebzügen.

Bürger hatten die Möglichkeit, sich einzubringen. Die Planer von Deutscher Bahn (DB) und Nahverkehr Rheinland (NVR) hatten rund 900 Meinungsäußerungen auszuwerten, die im vergangenen Sommer im Rahmen zweier Infomessen und eines Online-Dialogs eingegangen waren. Zu den meistdiskutierten Themen zählten die Verkehrssituation rund um die Bahnübergänge, die Lärmbelästigung durch Sig-naltöne von Zügen und an Bahnübergängen sowie die Lage der Stationen und Bahnsteige.

Hendrik Wüst (CDU), Verkehrsminister Nordrhein-Westfalen: „Wir setzen auf frühzeitige Bürgerbeteiligung. Sie hat bei der Erftbahn bereits weit vor dem Planfeststellungsverfahren stattgefunden, dem gesetzlich vorgeschriebenen Zeitpunkt. Mit diesem frühzeitigen Beteiligungsprozess betreten alle Projektbeteiligten Neuland. Umso mehr freue ich mich darüber, dass von den Menschen vor Ort so viele Anmerkungen, Fragen und konstruktive Vorschläge eingegangen sind.“

Das Projektteam, bestehend aus dem Land Nordrhein-Westfalen, NVR und DB, hat heute Details zur sogenannten Vorzugsvariante veröffentlicht. Darunter versteht man den aktuellen Planungsentwurf, in den die Anregungen der Bürger so weit wie möglich eingeflossen sind. Die Vorzugsvariante gibt noch nicht exakt den späteren Bauplan wieder. Sie bildet den aktuellen Zwischenstand ab und wird in den kommenden Planungsphasen laufend ergänzt und verfeinert.

Die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung im Zusammenhang mit dem Ausbau des Kölner SBahn-Knotens wird vom Bündnis für Mobilität des Ministeriums für Verkehr maßgeblich gefördert. Die Bürger brachten auch zahlreiche Themen auf den Tisch, die nicht in den Verantwortungsbereich des Streckenausbauprojekts von DB und NVR fallen. Dazu zählen P+R-Parkplätze an den Stationen, die in kommunaler Verantwortung liegen. Allerdings stehen die Projektpartner DB und NVR in engem Austausch mit den Kommunen, um die Parkplatzsituation, wo nötig, weiter zu verbessern.

Norbert Reinkober, Geschäftsführer des Nahverkehr Rheinland (NVR): „An etlichen Stellen können wir die Planung durch die wertvollen Anregungen der Bürger optimieren. Die neue S 12 auf der Erftbahn wird dadurch attraktiver für die Fahrgäste und zugleich verträglicher für die Anwohner. Unser Dank geht an alle Bürger, die sich beteiligt haben.“

Noch zu früh ist es für detaillierte Informationen zum Lärmschutz entlang der Strecke, für den sich viele Bürger interessieren. Dazu können in der derzeitigen Planungsphase noch keine verbindlichen Aussagen getroffen werden. Sobald es neue Erkenntnisse gibt, wird die Öffentlichkeit informiert.




Stefan Hennigfeld
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