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Dialog zum Bahnausbau in Dorfen

(Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

In einem gemeinsamen Gespräch mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat der Bahnausbau für Südostbayern einen wichtigen Schritt genommen. Die Stadt Dorfen im Landkreis Erding soll für eine gewünschte alternative Planung bis Oktober einen Faktencheck vorlegen, um mögliche finanzielle und terminliche Risiken auszuschließen. Dies soll auch den Vergleich erlauben zwischen der Vorzugsvariante der Bahn – eine ebenerdige Umfahrung der Stadt auf der Bestandstrasse mit Lärmschutz – und dem Wunsch der Stadt Dorfen.

Diese will die Bahnstrecke in einem breiten Trog durch das Isental führen. Im Oktober sollen die kontroversen Punkte dann in einer gemeinsamen Klausurtagung besprochen werden. Der Projektleiter der Deutschen Bahn, Klaus-Peter Zellmer, stellte fest, dass die vorgelegte Alternativplanung durch einen Verkehrsberater viele offene Fragen und augenscheinlich technische Mängel aufweise. Auch seien Fragen des Natur- und Artenschutzes sowie der baulichen Umsetzung nicht geklärt. Nach aktueller Einschätzung der DB bestünden ein finanzielles Risiko im hohen zweistelligen Millionenbereich und ein Terminverzug von bis zu fünf Jahren.

„Die Klausurtagung sehe ich als wichtigen Schritt an, klare und vergleichbare Zahlen sowie Transparenz für den weiteren Planungsprozess zu schaffen“, so Zellmer. Die Bahn selbst plant im Rahmen der ABS 38 in Dorfen bisher einen etwa vierhundert bis fünfhundert Meter langen Trog westlich des Bahnhofs, ebenso drei Straßen- und eine Eisenbahnüberführung sowie weitere Schienenquerungen. Stattdessen will die Stadt Dorfen eine tiefergelegte Trasse auf einer Länge von 4,4 Kilometern, mit einer maximalen Aushubtiefe von neun Metern und einer maximalen Breite von etwa 48 Metern im Endzustand.





Stefan Hennigfeld
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