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Fahrgastbeiräte tagten in Hessen

(Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Auf Einladung des DADINA-Fahrgastbeirates tagten über fünfzig Teilnehmer aus 32 Gremien in der letzten Woche in Kranichstein im Kreishaus Darmstadt-Dieburg. „Im Hinblick auf die Klimadebatte können die Beiräte einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende leisten, Probleme im Nahverkehr deutlich machen und diese einer Lösung näherbringen“ meinte Bernd Rohrmann, der Vorsitzende des DADINA-Fahrgastbeirats zum Auftakt bereits am Freitagabend.

Die Delegierten waren Gast im Depot Kranichstein der Arbeitsgemeinschaft historische HEAG-Fahrzeuge bei der HEAG mobilo. Organisiert wurde die inzwischen fünfte Jahrestagung von der Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation und dem dort angegliederten ehrenamtlich aktiven Fahrgastbeirat, die für die Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet ein ebenso attraktives wie anspruchsvolles Programm aufgestellt hatten.

Auftakt war eine Sonderfahrt mit einer historischen Straßenbahn der HEAG mobilo am Freitagnachmittag. Eine anschließende, lebhaft moderierte Vorstellungsrunde machte bereits hier die vielfältigen Themen deutlich, mit denen sich die 32 anwesenden Beiräte aktuell auseinandersetzen. Auf der Veranstaltung diskutierten die Teilnehmer gemeinsam mit dem Sprecher des DADINA-Fahrgastbeirates und des Vertreters aus Frankfurt am Main über die Weiterentwicklung des eigenen Tagungsformats hin zu allgemeingültigen, bundesweit abgestimmten Positionen und einer effektiven gegenseitigen Unterstützung.

In Workshops wurde die gewünschte Ausstattung künftiger Fahrzeuge im ÖPNV aus Kundensicht bearbeitet. „Einen deutlichen Ausbau und eine Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Nahverkehrs halten die Beiräte für dringend erforderlich“, fasst der Hauptausschuss-Sprecher des Fahrgastbeirats der DADINA, Thomas Wende, die Diskussionen zusammen. Deutliche Appelle zugunsten einer nachhaltigen Verkehrswende kamen von Prof. Dr. Jürgen Follmann von der Hochschule Darmstadt in seinem Fachvortrag unter dem Titel “Mobilität in der Veränderung – Herausforderung an uns alle“.

Neue – auch digitale – Möglichkeiten der Verkehrsmittelwahl können den Verkehrskollaps und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken in den deutschen Städten verhindern. Kurze Wege zu Fuß, der Umstieg auf das Fahrrad und den Öffentlichen Personennahverkehr mit Bus und Bahn sind ein Beitrag den alle zum Schutz des Weltklimas leisten können.

Ob dazu in deutschen Städten auch Seilbahnprojekte sinnvoll sein können, wurde kontrovers diskutiert. Die Tagung ist Baustein eines bundesweiten Netzwerkes von Fahrgast- und Kundenbeiräten, das im Jahr 2015 auf Initiative des Frankfurter Fahrgastbeirats entstand. Harald Wagner, Sprecher im dortigen Beirat, der die Veranstaltung in Darmstadt moderierte, zeigte sich begeistert: „Vor vier Jahren haben wir die erste Tagung mit Vertretern von gerade einmal neun Verkehrsorganisationen begonnen – inzwischen hat sich diese Zahl fast vervierfacht.“




Stefan Hennigfeld
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