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Gespräche über Ausbau in Brandenburg

(Brandenburg) Autor:Stefan Hennigfeld

Zu einem Arbeitsgespräch haben sich letzte Woche Vertreter der DB Netz AG, Landräte und Bürgermeister mit der brandenburgischen Verkehrsministerin Kathrin Schneider (SPD) in Vetschau getroffen, um über den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke Lübbenau – Cottbus zu sprechen. Dabei ging es um den aktuellen Stand und die weitere Projektplanung. Spezielle Themen waren der Rahmenzeitplan und der Neubau bzw. die Anpassung der erforderlichen Infrastruktur (Oberleitungen, Eisenbahnüberführungen, Durchlässe, Bahnübergänge).

Es ging auch um den Natur- und Landschaftsschutz, den Schallschutz sowie um die Sperrungen während der Bauphase, ein potenzielles Anschlussgleis in Vetschau und die Beseitigung eines Bahnüberganges in Kolkwitz. Die Projektpartner wollen alle Möglichkeiten zur Beschleunigung der Umsetzung nutzen. Dazu dient auch die Abstimmung mit den Anliegergemeinden und den Landkreisen.

Landesverkehrsministerin Kathrin Schneider: „Heute sind die Streckenanrainer, die Deutsche Bahn und das Land zusammengekommen und haben alle Fragen zum Streckenausbau auf den Tisch gepackt. Der direkte Austausch hier vor Ort ist wichtig, so sind alle gleichermaßen informiert und miteinander im Gespräch. Der Ausbau der Strecke ist das zentrale Infrastrukturvorhaben zur Strukturstärkung in der Lausitz und ein Gewinn für die Bürgerinnen und Bürger. Wir wollen damit langfristig die Kapazitäten für den Regional- und Fernverkehr von Berlin nach Cottbus und Breslau erhöhen.“

Die 29 Kilometer lange Strecke soll künftig mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h betrieben werden. Aktuell laufen die Phasen 3 und 4, d.h. die Genehmigungsplanung. Nach dem gegenwärtig vorliegenden Zeitplan der DB Netz AG wird mit einem Antrag auf Baurecht beim Eisenbahnbundesamt im Jahr 2021 gerechnet.

Nach dem Vorliegen des Baurechts, voraussichtlich Ende 2023, kann mit der Ausführungsplanung und der Vorbereitung der Vergabe begonnen werden. Die Ausschreibung der Bauleistungen soll im Jahr 2025 erfolgen. Im gleichen Jahr würde Baubeginn sein. Bereits abgeschlossen sind die Phasen 1 und 2, das sind die Grundlagenermittlung und die Vorplanung. Mitte 2018 wurde die Finanzierungsvereinbarung vom Land und Deutscher Bahn unterzeichnet.

Holger Kelch (CDU), Oberbürgermeister der Stadt Cottbus: „Das zweite Gleis zwischen Lübbenau und Cottbus/Chó?ebuz ist eines der wesentlichen Vorhaben und eine der wichtigsten Voraussetzungen für das Gelingen des Strukturwandels. Der Ausbau der Infrastruktur muss endlich Schritt halten mit den Plänen für Smart City und Reallabor Lausitz.“

Kelch: „Jeder Fortschritt bei der besseren Anbindung von und nach Berlin ist willkommen, weil auch die nachhaltige Entwicklung der Stadt Cottbus/Chó?ebuz einschließlich der Entwicklung am entstehenden Ostsee eng damit verknüpft ist. Gemessen aber werden wir von den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam daran, wann endlich gebaut wird.“



Stefan Hennigfeld
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