Jobportal für die Bahnbranche & ÖPNV

GVN tagte in Wilhelmshaven

(Niedersachsen, Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) e. V. führte Ende November seine diesjährige Jahreshauptversammlung und seinen Unternehmertag durch. In Wilhelmshaven waren über 250 Unternehmer aus dem privaten niedersächsischen Verkehrsgewerbe (Güterkraftverkehr, Entsorgung, Spedition, Logistik, Möbelspedition, Omnibus und Touristik sowie Taxi, Mietwagen und Krankentransporte) vertreten.

Neben satzungsgemäßer Verbandsarbeit im Rahmen der Jahreshauptversammlung informierte der GVN am darauffolgenden Unternehmertag in vier spannenden Workshops nicht nur über die Bundesfernstraßenmaut 2018, Trauma-Akut-Hilfe bei Unfällen und Überfällen, Arbeitsrecht, sondern auch zum heißen Thema „Wie wir durch Statistiken manipuliert werden“, vorgetragen von Bestsellerautor Gerd Bosbach, bekannt auch aus dem Kabarett-Talk „Pelzig hält sich“.

Unter den zahlreichen Gästen referierten der Parlamentarische Staatssekretär Enak Ferlemann (MdB) und der Generalsekretär der CDU Niedersachsen, Kai Seefried (MdL), über aktuelle Entwicklungen im Verkehrsgewerbe. Sie attestierten dem niedersächsischen Gesamtverband eine hohe Fachkompetenz und Schlagkraft als Interessenvertretung von fünf Fachvereinigungen.

Der GVN habe hier sogar Vorbildcharakter für alle anderen Bundesländer. Ein Grußwort an die Teilnehmer sprach der Oberbürgermeister der Stadt Wilhelmshaven, Andreas Wagner (CDU). GVN-Präsident Krage: „Der Verband steht vor vielen neuen Herausforderungen. Neue Regierungsbündnisse auf Bundes- und Landesebene werden unsere Marktbedingungen verändern. Ich verspreche Ihnen, dass der Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen als Netzwerk kleiner, mittelständischer und inhabergeführter Familienbetriebe weiterhin alles daransetzen wird, Ihre Interessen gegenüber der Politik, bei Behörden und in der Öffentlichkeit wirksam zu vertreten.“

Weitere Themen wie ADSp, de-Minimis, aber auch der Fahrermangel standen ebenfalls auf der Agenda. Die demografische Entwicklung und die damit einhergehende Versorgung der Mitgliedsbetriebe mit gut ausgebildeten und qualifizierten Mitarbeitern werde auch in absehbarer Zeit eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre werden.

Jährlich scheiden ca. 50.000 Fahrer aus dem Erwerbsleben aus, während nur ca. 15.000 Arbeitnehmer nachkommen. Experten rechnen für 2025 mit bis zu 150.000 fehlenden Fahrern. Stichwort Infrastruktur: Durch Verschleiß hervorgerufene Sperrungen und durch den „Investitionshochlauf“ verursachte Baumaßnahmen stellen die privaten Verkehrsunternehmer vor große Herausforderungen bei der täglichen Disposition.

Ereignisse um die Sperrung der Rheintalbahn oder Witterungseinflüsse haben deutlich gemacht, wie fragil das System ist. Die GVN-Mitglieder haben hohe Erwartungen an Erhalt und Ausbau der Infrastruktur, denn die Logistik hat „Systemrelevanz“. Das Geld ist nicht das Problem. Es geht jetzt um die Umsetzung.



Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten