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Hessen: 25 Jahre NVV

(Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Vor 25 Jahren bekam der Nahverkehr in Nordhessen ein neues Gesicht: der nordhessische Verkehrsverbund wurde am 28. Mai 1995 gegründet und führt seitdem den öffentlichen Nahverkehr mit all seinen Ausprägungen in der Region zusammen. Teilaspekte und Einzelinteressen von Landkreisen und Kommunen wichen nach und nach dem gemeinsamen Ganzen. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Heute gibt es den NVV mit einem Tarif, einem einheitlichen Fahrplan und einer klaren Struktur für ganz Nordhessen. Und der Verkehrsverbund ist als regionalpolitischer Identitätsstifter aus dem öffentlichen Nahverkehr der Region nicht mehr wegzudenken.

Für NVV-Geschäftsführer Steffen Müller stehen in den nächsten Jahren entscheidende Themen auf der Agenda: „Seit 25 Jahren ist unser Ziel, dem ländlichen Raum gute Zukunftsperspektiven zu geben. Das geht weiterhin nur mit einem massiven Ausbau des Angebots von Bus und Bahn. Und das eben auch in Zeiten von Corona. Die digitalen Vorzeichen sind mit dem Handy-Ticket, WLAN und der Online-Absicherung von Anschlüssen dabei gesetzt. Der NVV arbeitet für mehr und besser verknüpfte Angebote. Die Welt des öffentlichen Nahverkehrs für unsere Kunden muss sicher und einfacher werden, damit die Menschen weiter bei uns einsteigen und neue Kunden dazukommen.“

Seit dem Start vor 25 Jahren arbeitet der NVV daran, für die Menschen in Nordhessen eine sichere und zukunftsorientierte Mobilität zu schaffen. Im Fokus stand immer der Kunde, der Fahrgast. Neue Tarifangebote wie das Multiticket, das Jugend-Freizeitticket, die U18 Tickets oder das Schülerticket Hessen und das Seniorenticket Hessen, das als Vorläufer im NVV als Nordhessenkarte 60plus schon jahrelang existierte, wurden ebenso eingeführt wie das innovative Verkehrskonzept der Regiotram, das Modellprojekt Mobilfalt und das Fachzentrum für ländliche Mobilität.

Der Blick in die Zukunft bleibt für den NVV spannend. Nach den Höhepunkten der lang ersehnte Reaktivierung der Eisenbahnstrecke zwischen Korbach und Frankenberg, der Einführung des Rhein-Ruhr-Expresses als gute Verbindung nach Nordrhein-Westfalen und dem kontinuierlichen Ausbau des Verkehrsangebotes auf einen Stunden-Takt im ländlichen Raum, stehen weitere Entwicklungen an, die an die Ursprünge im Jahr 1995 anknüpfen.

Dazu kommen neueste technologische Entwicklungen wie die Frage nach dem Einsatz von E- und Wasserstoffantrieben bei den Verkehrsmitteln, aber auch die Digitalisierung in allen Bereichen unter der Vorgabe der Verkehrswende. Durch die Corona-Krise steht der NVV jedoch vor seiner größten Herausforderung seit seiner Gründung.

In der aktuellen Situation müssen die Fahrgäste wieder vom ÖPNV überzeugt werden. Denn der NVV will gemeinsam mit den Landkreisen und der Stadt Kassel die Aufgaben der Zukunft angehen, um die Verkehrswende voranzutreiben. Dazu gehört die Corona-Krise zu bewältigen und mit Schwung und Elan in die Zeit danach zu starten.





Stefan Hennigfeld
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