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Karlsruhe: Gleisbau im Tunnel startet

(Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Karlsruher Tunnel für die Stadtbahnen und Straßenbahnen erhält ab sofort auch Gleise: Seit der letzten Woche laufen die ersten Arbeiten im Abschnitt zwischen dem Gleisdreieck unter dem Marktplatz und der Rampe in der Durlacher Allee. Zunächst wird in den Tunnelabschnitten und auch in den Haltestellen auf einer unterirdischen Fahrweghälfte eine Unterschottermatte auf die Betonsohle aufgebracht.

Die Unterschottermatte verhindert die Übertragung von Körperschallwellen der durchfahrenden Bahnen auf den Tunnel- und Haltestellenbeton und damit auch auf die angrenzende Bebauung. Das Aufschütten der Schotterschicht auf die zuvor verlegte Unterschottermatte erfolgt ebenfalls zunächst in Längsrichtung auf einer Hälfte des Fahrwegs – bis dann schließlich in einem dritten Arbeitsgang Schwellen und Gleise auf das Schotterbett gelegt werden.

In gleicher Arbeitsfolge erfolgt schließlich auf der anderen, noch freien Fahrweghälfte der Gleisbau. Für die Arbeiten im östlichen Ast des Tunnels sind drei Monate veranschlagt. Unmittelbar darauf folgt der westliche Ast zwischen Gleisdreieck unter dem Marktplatz und der Rampe Mühlburger Tor. In einem dritten Arbeitsgang ist dann der Südabzweig zwischen Gleisdreieck Marktplatz und der Rampe in der Ettlinger Straße auf Höhe der Augartenstraße an der Reihe.

Eine Ausnahme vom Schottergleisbett gibt es lediglich im Bereich des Gleisdreiecks: Hier werden die Schwellen in eine so genannte „feste Fahrbahn“ gelegt – sie werden einbetoniert. Damit wird eine auch noch so minimale seitliche Bewegung der Gleise im Kurvenbereich des Gleisdreiecks vermieden. Auch für den West- und den Südast des Stadtbahn- und Straßenbahntunnels sind jeweils etwa drei Monate Gleisbauzeit veranschlagt: Mit Ende des dritten Quartals dieses Jahres sind dann die unterirdischen Gleise verlegt.

Parallel dazu laufen seit Anfang der Woche natürlich die übrigen Arbeiten am Innenausbau dieses Teilprojekts der Kombilösung weiter: Handwerker sind damit beschäftigt, die Verkleidung der Haltestellen mit den hellen Betonwerksteinen in den beiden Haltestellen Durlacher Tor und Kronenplatz anzubringen und in der Haltestelle Lammstraße die zum Befestigen der Betonwerksteine notwendige Unterkonstruktion mit Bohrungen auf dem Beton anzubringen.

In die Leerrohre eingezogen werden die Kabel für den elektrischen Strom an beiden Seiten verschiedener Tunnelabschnitte sowie unter den Bahnsteigen. Aufzüge werden montiert im Durlacher Tor und in der Haltestelle Kongresszentrum, in den Haltestellen Kronenplatz und Lammstraße sind die die Fahrtreppen an der Reihe.

Die glatten Rohbaubetonwände müssen nur noch auf einigen wenigen Restflächen in den Haltestellen Kronenplatz, Durlacher Tor und Lammstraße aufgeraut werden. Dann haben alle Treppenabgängen und Zwischenebenen ihr „gestocktes“ Aussehen erreicht und sehen so aus, wie sie der Fahrgast nach Inbetriebnahme sehen wird. Diese ist für das kommende Jahr vorgesehen – man muss also nicht mehr lange warten.




Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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