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Keolis bedauert Unannehmlichkeiten

(Niederlande, Niedersachsen, NWL) Autor:Stefan Hennigfeld

Im Dezember hat Keolis das Elektronetz Teutoburger-Wald von der Westfalenbahn bzw. DB Regio übernommen. Einige Wochen nach dem Start läuft es noch nicht rund und das Düsseldorfer Unternehmen entschuldigt sich. „Wir können uns bei unseren Fahrgästen für diese Unannehmlichkeiten nur entschuldigen“, sagte Keolis-Geschäftsführer Thomas Görtzen.

„Aufgrund von unvorhergesehenen Verzögerungen beim Abschluss zweier Ausbildungskurse waren wir kurzfristig gezwungen, mit einer dünneren Personaldecke als geplant zu starten. Trotz der Übernahme nahezu aller Triebfahrzeugführer des früheren Betreibers und des Einsatzes von Mitarbeitern aus der Verwaltung, ließen sich dadurch Zugausfälle sowie ein reduziertes Sitzplatzangebot in zu vielen Fällen nicht vermeiden. Wir nehmen die Situation sehr ernst. Die die Qualifikation der noch fehlenden Lokführer wird in den nächsten Tagen abgeschlossen“, so Goertzen weiter.

Das Netz ist im Vergleich zu vorher insgesamt größer geworden. Zudem hat die Westfalenbahn nicht das ganze Netz betrieben, sondern nur vier der fünf Linien; die Ausschreibung mit Betriebsstart im Dezember 2007 war noch deutlich kleiner als die jetzige – der Personalbedarf ist dadurch gestiegen und es gibt in Deutschland insgesamt einen erheblichen Mangel an Triebfahrzeugführern. Die Unternehmen müssen daher intensiv ausbilden – und tun das auch allesamt.

Nach amtlicher Zulassung der acht neuen Mehrsystem-Elektrotriebzüge in Deutschland und den Niederlanden wird die RB 61 seit letztem Sonntag über Bad Bentheim hinaus ins niederländische Hengelo fahren. Die Linie verkehrt jetzt stündlich von Bielefeld über Osnabrück, Rheine, Bad Bentheim und Oldenzaal (NL) nach Hengelo (NL). In Hengelo bestehen Anschlüsse im niederländischen Netz z. B. in und aus Richtung Apeldoorn, Enschede und Zwolle.

Im jüngsten Testbetrieb zeigten die neuen Fahrzeuge vereinzelt technische Störungen bei der Umschaltung auf das niederländische Stromsystem. Diese verhindern Fahrten in die Niederlande. Keolis arbeitet in enger Kooperation mit dem Fahrzeughersteller Stadler an einer zeitnahen Beseitigung der Störung. Um die Reisekette der Fahrgäste zu gewährleisten, stellt Keolis Busse entlang der Strecke Bad Bentheim – Hengelo vorsorglich als Ersatz bereit.

Im Einsatzfall steht Keolis-Personal- an den Stationen unterstützend zur Verfügung. Keolis arbeitet beim Betrieb dieses Streckenabschnitts innerhalb des Konzerns eng zusammen. Die niederländische Konzern-Schwester Keolis Niederlande kooperiert auf betrieblicher Seite im planmäßigen grenzüberschreitenden Verkehr und stellt auch die Busse bereit.

In den letzten Jahren sind zahlreiche neue SPNV-Verbindungen aus Nordrhein-Westfalen oder Niedersachsen in die Niederlande entstanden – in West- und Nordwestdeutschland hat man damit bis dato gute Erfahrungen gemacht und wird auch in Zukunft mit grenzüberschreitenden Verbindungen die Grundlage für eisenbahnpolitischen Erfolg legen. Die Ausweitung der Linie RB 61 ist eine davon.



Stefan Hennigfeld
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