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Länderbahn: Weitere Qualifizierung startet

(Bayern, Sachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

In der letzten Woche startete die Länderbahn am Standort Schwandorf den ersten von der unternehmenseigenen Eisenbahnschule durchgeführten Qualifizierungskurs für Lokführer in Bayern. „Damit setzen wir unsere im letzten Jahr begonnene Qualifizierungsoffensive konsequent fort“, sagt Länderbahn-Geschäftsführer Wolfgang Pollety bei einem Pressetermin vor Ort.

Pollety: „Diese Intensität ist in der Geschichte der Länderbahn bisher einmalig, aber vor dem Hintergrund der Personalsituation im Bahnbereich zwingend notwendig. Neben dem vogtländischen Neumark nutzen wir nun auch unseren größten bayerischen Standort für die Ausbildung unseres Nachwuchses. Hier lernen derzeit fast 60 künftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihren künftigen Einsatz bei der Länderbahn.“

Der neue Lokführerlehrgang mit 23 Quereinsteigern aus anderen Branchen ergänzt den bereits mit gleicher Klientel in Neumark laufenden Lehrgang. Zudem läuft dort der erste Lehrgang mit zwölf serbischen Lokführern. Zwei dieser serbischen Mitarbeiter sowie zehn umqualifizierte Quereinsteiger haben bereits ihre Prüfungen absolviert und sind in den Länderbahn-Netzen Bayerns und Sachsens unterwegs.

Vorgestellt wurde in Schwandorf auch der unternehmenseigene mobile Zugsimulator, der sowohl zur Ausbildung als auch für den regelmäßigen Unterricht der Lok- und Triebfahrzeugführer genutzt wird. Die Lokführerausbildung umfasst die Module: Grundlagen des Bahnbetriebes zum Erwerb des Triebfahrzeugführerscheines, Fahrzeugtechnik, Bremstechnik, Rangierausbildung und die Ausbildung zur Infrastruktur.

Parallel läuft seit 16. Juli die Ausbildung einer Gruppe von 16 Angestellten zum Zugführer. Diese Berufsgruppe ist für den Betrieb lokbespannter Züge notwendig, da das Zugbegleitpersonal hier auch bahnbetriebliche Aufgaben hat, z.B. das Abfertigen der Züge. Die Schwerpunkte der Ausbildung liegen im betrieblichen und kundenorientierten Bereich, hierzu gehört z.B. das Durchführen von Rangiertätigkeiten und Bremsproben, das Erkennen und Deuten von Signalbildern sowie der Umgang mit Störungen.

In Sachen Kundenorientiertheit liegt das Augenmerk auf Service, Tarifschulung und der Kommunikation mit dem Fahrgast. Des Weiteren beinhaltet die Ausbildung einen Deeskalationskurs und einen Erste-Hilfe-Kurs. Das dritte Ausbildungsprofil ist der Beruf des Kundenbetreuers. Auch dafür läuft gerade in Schwandorf eine Qualifizierungsmaßnahme mit 17 Teilnehmern. Hier liegt der Ausbildungsschwerpunkt im Bereich Service, Tarifschulung und Fahrgastkommunikation.

Außerdem erhalten die Teilnehmer einen kleinen Einblick in die Technik der Triebfahrzeuge. Auch ein Tschechisch- und Englischkurs stehen hier mit auf dem Ausbildungsprogramm. Bereits seit 2007 bildet die Länderbahn Triebfahrzeugführer und Zugbegleiter aus, allerdings ist die unternehmeseigene Qualifizierungsgesellschaft etwas neues. Der hohe Personalbedarf sorgt für deutlich gestiegene Aktivitäten im Bereich der Mitarbeiterakquise.



Stefan Hennigfeld
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