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MDV erleichtert Fahrgastauskunft

(Sachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Im Zuge der Open-Data-Strategie der 20 Verbundunternehmen hat der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) die Sollfahrpläne des ÖPNV im gängigen digitalen Austauschformat GTFS veröffentlicht und unter eine freie Lizenz gestellt (Creative Commons: CC-BY 4.0). So lassen sich Fahrplandaten zukünftig neben Google Maps auch in andere bestehende Anwendungen integrieren.

Dies hat den Vorteil, dass interessierte Betreiber von Informationsplattformen Fahrgästen die ÖPNV-Informationen über ihre jeweiligen Informationsquellen und Webauftritte anbieten können. Fahrgäste erhalten so über vielfältige Wege Zugang zu Abfahrts- und Reisezeiten. „Wir freuen uns, dass das ÖPNV-Angebot im MDV nun auch über etablierte ‚branchenferne‘ Informationsplattformen zugänglich wird“, bekräftigt Steffen Lehmann, Geschäftsführer der MDV GmbH.

Lehmann: „Mit der Veröffentlichung der Daten auf Google Maps entspricht der MDV dem oft formulierten Wunsch der Fahrgäste nach einer plattformunabhängigen ÖPNV-Information. Die freie Bereitstellung der Fahrplandaten trägt darüber hinaus nicht nur zum Abbau von Zugangshürden zum ÖPNV bei, sondern ermöglicht gleichzeitig die Entwicklung neuer innovativer Anwendungen, für die dem Verbund keine Ressourcen zur Verfügung stehen.“

Für die Nutzung der Daten reicht ein Verweis auf die angewendete Lizenz und den Urheber der Daten. Der Zugang wird zudem durch die Bereitstellung der Daten über die Seite mdv.de erleichtert. Eine Registrierung hierfür ist nicht erforderlich. Der Datensatz wird regelmäßig aktualisiert und entspricht damit dem Aktualisierungszyklus des Auskunftssystems INSA, das in Zusammenarbeit mit der NASA GmbH in Magdeburg betrieben wird.

Damit kann sichergestellt werden, dass geplante Änderungen des Fahrplans, z.B. infolge von Baustellen, auch in den bereitgestellten Fahrplandaten abgebildet werden. Darüber hinaus bietet der MDV mit „Reachie“ eine neue webbasierte Softwarelösung an, bei der sich die Erreichbarkeit eines Ortes mit verschiedenen Verkehrsträgern (ÖPNV, Rad/ÖPNV, Rad, Fuß, Pkw) in einer Karte darstellen lässt.

Über die integrierte Mobilitätsplattform erhalten Nutzer Informationen darüber, auf welcher Route von einem ausgewählten Punkt innerhalb einer gewählten Reisezeit das gewählte Ziel erreichbar ist. Zusätzlich bietet „Reachie“ die Möglichkeit, verschiedene Verkehrsträger – im Hinblick auf die benötigte Zeit und den CO2-Ausstoß – zu vergleichen. Hierfür erfolgt über einen Algorithmus ein Routing auf Basis der nun veröffentlichen Sollfahrplandaten und dem bestehenden Straßen-, Rad- und Fußwegenetz der freien Weltkarte Open Street Map.

Als Datengrundlage für den CO2-Rechner dienen Durchschnittsemissionswerte des Umweltbundesamtes der jeweiligen Verkehrsträger. „Mit dem neuen Service „Reachie“ unterstützt der MDV insbesondere Pendler darin, ihren Weg zur Arbeit effizient zu planen. Ziel ist es, zur Reduzierung der CO2-Emissionen im Verkehrssektor beizutragen“, ergänzt Steffen Lehmann.



Stefan Hennigfeld
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