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National Express: Unfall in Meerbusch

(Fahrplanänderungen, Güterverkehr, VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Zu einem folgenschweren Unfall zwischen einem Personenzug der Linie RE 7 von National Express und einem Güterzug von DB Cargo kam es am vergangenen Dienstag (5. Dezember) gegen 19 Uhr 30 in Meerbusch im Rhein-Kreis Neuss. Der Personenzug fuhr aus bislang noch ungeklärter Ursache auf den stehenden Güterzug auf. Der aus zwei Zugteilen bestehende Regionalexpress war mit 155 Reisenden besetzt.

Nach Angaben der Bundespolizei wurden 47 Personen verletzt. Die Strecke sowie die Oberleitung wurden bei dem Zusammenstoß erheblich beschädigt. Die zuständigen Stellen haben noch am gleichen Abend die Ermittlungen aufgenommen. Neben der Bundespolizei bzw. den üblicherweise zuständigen Behörden ist auch, wie in solchen Fällen üblich, das Bonner Eisenbahnbundesamt involviert.

In den kommenden Wochen und Monaten wird es nun deren Aufgabe sein, den Unfallhergang zu rekonstruieren und die Ursache herauszuarbeiten. Die Strecke wird noch die gesamte Woche gesperrt bleiben. DB Netz wird zudem bereits geplante Erneuerungsarbeiten etwa an Weichen oder anderen technischen Anlagen vorziehen und in den nächsten Tagen kurzfristig ausführen. Derweil werden die dort verkehrenden Linien RE 10 der Nordwestbahn und RE 7 von National Express durch Schienenersatzverkehre mit Bussen gefahren.

Die Fahrplanänderungen sind in den Online?Auskunftssystemen enthalten und werden über Aushänge an den Bahnsteigen bekannt gegeben. Die Niederflurbusse können auch von mobilitätseingeschränkten Fahrgästen benutzt werden. National Express und die Nordwestbahn weisen jedoch darauf hin, dass der Ersatzverkehr möglicherweise länger unterwegs ist als der reguläre Eisenbahnverkehr; das gilt vor dem Hintergrund möglicher neuer Wintereinbrüche in dieser Woche umso stärker.

National Express bittet alle Fahrgäste oder anderweitig Beteiligte darum, sich an den Kundendialog National Express unter 0221 / 13 999 444 zu wenden. Dies gilt auch für Gegenstände die möglicherweise im Zug verblieben sind, während die Fahrgäste diesen verlassen haben. Das in Köln ansässige Unternehmen wird in allen Fällen schnell und unbürokratisch versuchen zu helfen.

„Wir sind tief betroffen angesichts dieses Unfalls. Wir hoffen auf eine schnelle Genesung aller Betroffenen und eine baldige Rückkehr zu ihren Angehörigen. Unser Dank gilt allen Einsatz- und Rettungskräften, die alles getan haben, um den betroffenen Fahrgästen und Mitarbeitern zu helfen. Wir werden die ermittelnden Behörden mit all unserer Kraft unterstützen, um so schnell wie möglich die Unfallursache klären zu können“, so Dirk Ballerstein, Geschäftsführer National Express Rail GmbH, unmittelbar nach dem Unfall.

Normalerweise verhindert die Leit- und Sicherungstechnik, dass ein Zug ein Einfahrtsignal in einen belegten Streckenblock erhält; auf der Schiene wird im Blockabstand und nicht auf Sicht gefahren. Zudem war es zum Unfallzeitpunkt dunkel und die Sicht daher eingeschränkt.



Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
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