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Neuss: Erster E-Bus am Niederrhein

(VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Stadtwerke Neuss haben den Einstieg in den emissionsfreien ÖPNV vollzogen und ihren ersten reinen Elektrobus in Betrieb genommen. Der 18-Meter lange Gelenkwagen des Herstellers Sileo wird ab sofort schwerpunktmäßig auf der Linie 842 zum Einsatz kommen. Es ist der erste E-Bus am gesamten Niederrhein. Die Stadtwerke Neuss setzen damit eine kleine Tradition fort: Schon 2010 hatten sie den ersten Hybridbus am Niederrhein in Betrieb genommen.

Mit dem ersten E-Bus leisten die Stadtwerke nun einen weiteren Beitrag zur lokalen Energiewende in Neuss. Vorletztes Wochenende hat das Nahverkehrsunternehmen den neuen Bus im Rahmen einer kurzfristigen Jungfernfahrt vorgestellt. Interessierte Neusserinnen und Neusser, Aufsichtsratsmitglieder und Mitarbeiter der Stadtwerke, die Geschäftsführung und der Bürgermeister nahmen daran teil. Vor dem Rathaus wurde ein Zwischenstopp eingelegt.

„Wir sind froh, dass unser erster E-Bus endlich da ist. Die Auslieferung hatte sich durch ein Feuer in der Sileo-Produktionshalle in Salzgitter um ein paar Monate verzögert. Jetzt werden wir das Fahrzeug zeitnah im Linienbetrieb testen. Vom Ausgang des Testbetriebs machen wir es abhängig, ob wir unsere Option wahrnehmen und zwei weitere E-Busse bei Sileo bestellen. Unser erklärtes Ziel ist es, die Stadtwerke-Busflotte in den kommenden zehn Jahren zunehmend zu elektrifizieren“, erklärt Stephan Lommetz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Neuss.

„Öffentliche Mobilität in Neuss soll nach unseren Vorstellungen künftig weitestgehend frei von Schadstoff- und Lärmemissionen erfolgen“, so Lommetz weiter. Für die Anschaffung des 700.000 Euro teuren Elektrobusses haben die Stadtwerke Fördermittel vom VRR erhalten. Das Fahrzeug ist für die Stadtwerke aber auch damit immer noch deutlich teurer als ein vergleichbarer Diesel-Gelenkbus. Ohne Fördergelder ist der Dieselbus auf dem Markt nicht angreifbar. Ob sich das ändern wird, d.h. dass alternative Traktionsarten wirtschaftlicher sind als der Dieselbus, bleibt abzuwarten.



Stefan Hennigfeld
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