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NVV vergibt Busleistungen ab Dezember 2020 neu

(Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Nach einer europaweiten Ausschreibung des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV) sind für 14 Buslinien die alten Betreiber auch die neuen: Die HLB Hessenbus wird über den Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2020 hinaus die Linien 51, 52 und 55 betreiben. Der Reisedienst Bonte fährt weiterhin die Linien zwischen Wolfhagen und Fritzlar sowie den schulbezogenen Verkehr in Richtung Baunatal. Dazu gehört auch eine neue Linie zwischen Fritzlar und Wolfhagen, die im Wechsel Bad Emstal und Naumburg bedient.

NVV-Geschäftsführer Steffen Müller freut sich auf die bewährte Kooperation mit den Busunternehmen: „Wir geben die Aufträge weiterhin an verlässliche und erfahrene Firmen, die seit Jahrzehnten das ÖPNV-Geschäft verstehen. So bleiben der Mittelstand und damit Arbeitsplätze und wichtige Kenntnisse in der Region erhalten. Gerade jetzt in der Corona-Krise hat sich diese gute Zusammenarbeit im Interesse der Fahrgäste sehr bewährt.“

Die Ausschreibung für sämtliche Linien erfolgte nach den Vorgaben des EU-Rechts. Den Zuschlag erhielt das Verkehrsunternehmen, das auf der Grundlage hoher Qualitätsanforderungen das wirtschaftlichste Angebot abgegeben hatte. Nachdem der NVV bereits 2008 als einer der ersten Verbünde in Deutschland sämtliche Busleistungen in Nordhessen europaweit ausgeschrieben hatte, folgt jetzt die nächste Welle, da die Verträge in der Regel für acht bis zehn Jahre ausgeschrieben werden.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020 geht das Liniennetz in diesem Bereich mit zwei Verkehrsverträgen und ca. 2,3 Millionen Kilometern pro Jahr in Betrieb. Dafür werden insgesamt 34 Fahrzeuge benötigt, die Teil der Ausschreibung über eine Vertragslaufzeit von zehn Jahren sind. Der NVV hat enthaltene lokale Linien in den Verkehrsverträgen im Auftrag des Landkreises Kassel mit ausgeschrieben.

Der Landkreis Kassel – und mit ihm die betroffenen Kommunen, sowie die Nahverkehr Schwalm-Eder und die Stadt Kassel beteiligen sich entsprechend ihrer Verkehrsanteile an der Finanzierung der Verkehrsleistung. Innerhalb der Ausschreibungen, die für den Bereich zwischen Naumburg, Bad Emstal, Schauenburg und Kassel zwei Linienbündel aus mehreren lokalen und regionalen Buslinien umfasst, legt der NVV den Fahrplan, die Linienwege und die Qualität der Busse in Abstimmung mit den jeweiligen Partnern fest.

Dazu gehören auch Vorgaben zum Lohnniveau. Die Ausschreibungsgewinner sind verpflichtet, Busfahrer nach dem tarifvertraglich vereinbarten Niveau für das private Omnibusgewerbe des Landesverbandes Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) zu entlohnen. Die notwendigen Fahrzeuge, die der NVV für die Bedienung der 14 Linien verlangt, sind voll klimatisiert, verfügen über mehr Platz für Rollstühle, Rollatoren oder Kinderwagen und haben standardmäßig niederflurgerechte Einstiege.

Da die meisten Fahrzeuge neu sind, entsprechen sie den neusten Sicherheitsstandards. Dazu gehören z.B. Abbiegeassistenten, Kameraüberwachung, ABS-Systeme, Antischlupfregelung sowie zahlreiche weitergehende Sicherheitsmerkmale. Außerdem sind die Fahrgäste ab Dezember 2020 mit Fahrzeugen unterwegs, die eine komfortablere Raumaufteilung haben, um den veränderten Kundenwünschen Rechnung zu tragen. Zur besseren Information der Fahrgäste bietet ein Fahrgastinformationssystem durch Bildschirme in den Bussen die Details des Linienverlaufs sowie Anschlussinformation.

Eine entsprechende Innenraumgestaltung bietet Sehbehinderten Fahrgästen durch die kontrastreiche Gestaltung eine bessere Orientierung. Darüber hinaus setzt der NVV neben Komfort und Information auch auf eine klimaschonende Ausstattung. Daher werden die Busse über den höchstmöglichen lieferbaren Umweltstandard verfügen und so den Schadstoffausstoß weiter reduzieren. Geringere Anforderungen gelten für Verstärkerbusse, die nur in der Verkehrsspitze fahren.



Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
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