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RegioKArgo nimmt Fahrt auf

(Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

In den vergangenen Monaten haben sich mehrere Projektpartner zusammengefunden, um unter dem Motto „regioKArgo“ in Karlsruhe und der umliegenden Region neue Formen des Warenladungs- und Lieferverkehrs zu untersuchen und umzusetzen, um diese Verkehre zum einen stärker von der Straße auf die Schiene zu verlagern und zum anderen die letzte Meile der Belieferung emissionsfrei zu gestalten.

Der stetig zunehmende Lieferverkehr stellt sowohl Kommunen, wie die Stadt Karlsruhe, als auch die Speditionen und Logistikunternehmen vor wachsende Herausforderungen. Mit Blick auf den Wirtschaftsverkehr kommt es durch diese angespannte und sich weiter verschärfende Situation zunehmend zu Problemen und Engpässen – sowohl auf Seiten der Speditionen und Transportunternehmen, was z. B. die Fahrzeugverfügbarkeit und die Gewinnung von Personal anbelangt, als auch auf Seiten der Kommunen und deren Einwohnern, die unter der wachsenden Verkehrsbelastung leiden.

Um hier für eine dauerhafte Entlastung und mehr Klima- und Umweltschutz zu sorgen, könnten unter anderem umgebaute Trams für den Transport von Waren eingesetzt werden. Der Austausch zwischen den Städten und die Belieferung der Innenstädte würde dann künftig mit diesen Güter-Trams gebündelt erfolgen – ausgehend von sog. „Konsolidierungscentern“.

In Karlsruhe und ggf. auch anderen Städten und Gemeinden würden „City-Hubs“ entstehen, von denen aus die Waren dann innerhalb der Stadt in der „Feinverteilung“, z. B. mit Lastenrädern, weiter ausgeliefert werden können. „Das vom öffentlichen Personennahverkehr bekannte und von VBK und AVG seit vielen Jahren erfolgreich betriebene „Karlsruher Modell“ bietet auch für diese Anwendung beste Voraussetzungen, um die Verkehrswende auch im Güter- und Warentransport zu ermöglichen“, ist sich Ascan Egerer, technischer Geschäftsführer der VBK und AVG, sicher.

Bei „regioKArgo“ mit von der Partie sind namhafte Partner aus der gesamten Region. Die Stadt Karlsruhe ist über das Stadtplanungsamt an dem Projekt beteiligt. Bürgermeister Daniel Fluhrer bringt sich als Vertreter der Stadt federführend in die Arbeit des Lenkungskreises ein. Seine Zielsetzung: „Die Stadtqualität steht für uns an erster Stelle und innovative Logistik- und Lieferkonzepte können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Verkehrsbelastungen zu reduzieren.“

Betriebswirtschaft/Logistik und Handel, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit dem Institut für Fahrzeugsystemtechnik und dem Institut für Verkehrswesen, das Forschungszentrum Informatik (FZI) sowie MARLO-Consultants involviert. Aus dem Bereich der Verkehrsunternehmen zählen neben den beiden kommunalen Verkehrsunternehmen Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) und Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) auch die DB Engineering & Consulting GmbH mit ihrem Standort in Karlsruhe. So soll in der Tradition des Karlsruher Modells erneut Pionierarbeit für den Schienenverkehr geleistet werden.