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Rheinbahn AG: Begleitservice erfolgreich

(VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Fahrgastbegleitung der Düsseldorfer Rheinbahn AG feiert in diesem Jahr ihren 100.000 Auftrag. Zahlreiche ältere oder in ihrer Mobilität eingeschränkte Düsseldorfer nutzen das für sie kostenlose Angebot und bewahren sich so ein großes Stück Unabhängigkeit und Lebensqualität. Bis zu siebzig Langzeitarbeitslose begleiten die Fahrgäste nicht nur während der Fahrt in Bus und Bahn, sondern von Tür zu Tür.

Zusätzlich stehen sie ihnen mit Auskünften zu Tarifen, Linienwegen oder den Ticketautomaten zur Seite. Sie sind auf alle möglichen individuellen Situationen eingestellt – seien es Fahrgäste mit Sehbehinderung, Gipsbein oder altersbedingten Einschränkungen. Zum Einsatz kommen hier ausschließlich Bezieher von Arbeitslosengeld 2, die die ZWD auf den Wiedereinstieg ins Berufsleben vorbereitet. Basis für die Umsetzung sind die Vorgaben durch den Gesetzgeber und das Jobcenter Düsseldorf, das die Maßnahme finanziert.

Claudia Diederich, Geschäftsführerin der ZWD: „Die allermeisten Kunden buchen den Begleitservice immer wieder: Wir haben aktuell 131 Stammkunden, die unsere Unterstützung mindestens einmal pro Woche in Anspruch nehmen, ein Drittel davon sogar mehrmals. Diese Wertschätzung ihrer Arbeit ist für die Beschäftigten nach Jahren der Arbeitslosigkeit sehr wichtig: Sie übernehmen eine sinnvolle Aufgabe, die sie mit Engagement und Verantwortungsbewusstsein erfüllen.“

Dem stimmt auch Christian Wiglow, Geschäftsführer Finanzen und Personal des Jobcenters, zu: „Der Begleitservice ist das beste Beispiel für den sogenannten Doppelnutzen der öffentlich geförderten Beschäftigung: Bürgerinnen und Bürger bekommen einen zusätzlichen Service geboten, Arbeitslose eine neue Chance. Anderen helfen und für sich selber neue Chancen eröffnen, das ist das Erfolgsrezept des Begleitservices.“

Von den insgesamt 1.665 Langzeitarbeitslosen, die als Fahrgastbegleiter unterwegs waren, erhielten 361 anschließend eine Einstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt – davon 29 bei der Rheinbahn und drei beim Reisedienst Maaßen, weitere vierzig bei Subunternehmen der Rheinbahn AG.

Klaus Klar, Vorstandsvorsitzender und Arbeitsdirektor der Rheinbahn, begrüßt die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit: „Gemeinsam mit der ZWD und dem Jobcenter haben wir mit den Fahrgastbegleitern ein Projekt entwickelt, dass auch andere deutsche Städte motiviert hat, etwas ähnliches anzubieten. Gerade wegen der vielen gelungenen Vermittlungen in eine Festanstellung ist es für mich ein Herzensprojekt, das ich seit vielen Jahren sehr intensiv begleite.“

Der Begleitservice ist von Montag bis Freitag von 8 bis 18:30 Uhr für die Kunden da. Das Einzige, was sie dafür tun müssen, ist einen Tag vorher telefonisch unter 0211.582-3456 ihren Wunschtermin zu vereinbaren. Allerdings: Für über 1.300 Teilnehmer, wie es im Zusammenhang mit Arbeitsgelegenheiten dieser Art („Ein-Euro-Jobs“) offiziell heißt, führte der Weg im Anschluss zurück in die triste Arbeitslosigkeit.




Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
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