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SSB und Bombardier stellen Zug vor

(Fernverkehr, Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld

SBB-CEO Andreas Meyer und Laurent Troger von Bombardier Transportation haben letzte Woche gemeinsam Fragen der Verkehrskommission des Nationalrates zur Einführung des neuen Fernverkehrszuges FV-Dosto beantwortet. Die beiden Unternehmen arbeiten gemeinsam mit Hochdruck an der Behebung der technischen Probleme und der Verbesserung der Zuverlässigkeit. SBB und Bombardier setzen alles daran, dass der Zug möglichst rasch auf der Ost-West-Achse verkehren kann.

Die SBB und Bombardier bedauern die aktuelle Situation und entschuldigen sich bei den Fahrgästen, dass die Stabilität der Fahrzeuge noch nicht den Erwartungen entspricht. Die jetzige Situation ist nicht nur für die Passagiere, sondern auch für das Personal und die Projektteams schwierig.

Meyer und Troger betonen, dass es das primäre Ziel sei, die anspruchsvolle Einführungsphase des neuen Zugtyps gemeinsam und möglichst rasch zu meistern: „Wir wollen, dass der FV-Dosto ein Erfolg wird. Es wird noch eine Weile dauern, bis der Zug in allen Punkten den hohen Kundenanforderungen der Schweiz gerecht werden wird. Wir setzen alles daran, dass dies möglichst schnell geht. Bei den kommerziellen Fragen gibt es noch offene Punkte, diese klären wir später.“

Aktuell ist die SBB im Besitz von zwölf Fahrzeugen: vier Intercity 200 von insgesamt 23 dieses Typs, fünf Interregio 200 von 30, drei Interregio 100 von neun. Sie verkehren als Interregio Zürich–Chur via St. Gallen und Zürich–Basel (IR 13/37). Sobald die Züge die geforderte Stabilität im fahrplanmäßigen Einsatz aufweisen und die Störungen auf ein betrieblich vertretbares Mass reduziert werden konnten, wird die SBB weitere Fahrzeuge übernehmen.

Meyer und Troger unterstreichen, dass sie alles daran setzen, dass der Zug möglichst rasch auch als IC 1 zwischen Genf-Flughafen und St. Gallen eingesetzt werden kann. Um die Verfügbarkeit zu steigern, werden als Sofortmaßnahme seit Mitte Dezember 2018 Züge durch Techniker von Bombardier und teilweise durch erfahrenes SBB Lokpersonal begleitet.

Die Kundenbegleiter wurden wegen Türstörungen verstärkt. Die Fachleute von SBB und Bombardier tauschen sich täglich aus, um die Funktionsweise der Züge im Betrieb zu analysieren. Ende Januar 2019 haben die Züge eine neue Software für die Türsteuerung erhalten. Zusätzlich haben SBB und Bombardier entschieden, bei den Türen bis Mitte März 2019 eine spezielle Wartung durchzuführen und bis April/Mai 2019 die Fahrzeugsoftware weiter zu optimieren.

Damit kann die Zuverlässigkeit der Fahrzeuge stetig gesteigert werden. Die von Inclusion Handicap im Januar eingereichte Beschwerde gegen den Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts hat keine aufschiebende Wirkung. Die Fahrzeuge können weiterhin im Rahmen ihrer Bewilligung eingesetzt werden. Wie bei solchen Beschaffungen üblich, hat die SBB mit Bombardier für verspätete Lieferungen Strafzahlungen vereinbart. Über deren Höhe wurde jedoch Stillschweigen vereinbart.




Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
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