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Stadler: Belegschaft erreicht Rekordstand

(Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2017 war für Stadler ein erfolgreiches. Der Schweizerische Schienenfahrzeughersteller ist nach den Währungsverwerfungen im Jahr 2015 gestärkt aus der Krise hervorgegangen und beschäftigt mehr Mitarbeitende denn je. Der Auftragseingang 2017 liegt bei rund 3,5 Milliarden Franken. Das Geschäftsjahr 2017 stand im Zeichen des 75-jährigen Bestehens von Stadler.

Gleichzeitig kann es als das Jahr in die neuere Firmengeschichte eingehen, in dem Stadler die schwierige Situation nach dem sogenannten Frankenschock gemeistert hat. Stadler wurde von der Aufhebung der Franken-Euro-Bindung im Jahr 2015 hart getroffen. Der Rekordauftragseingang des Folgejahres konnte ebenfalls währungsbedingt nicht zu einem Rekordumsatz führen.

Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung haben mit strategischen Entscheidungen auf die schwierige Situation reagiert, was auch im Geschäftsjahr 2017 noch in positivem Sinne deutlich spürbar war. Stadler ist es gelungen, ohne Entlassungen oder Kurzarbeit durch die Krise zu gehen und sogar gestärkt daraus hervorzugehen.

Die geplante Investition in ein neues Werk in St. Margrethen im Rahmen von 86 Millionen Schweizer Franken ist vor diesem Hintergrund auch als klares Zeichen für den Werkplatz Schweiz zu verstehen. Stadler kann mit einem Auftragseingang von 3.496 Milliarden Schweizer Franken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2017 zurückblicken.

Einen bedeutenden Teil dazu beigetragen haben große Aufträge aus der Schweiz (BLS, SBB und SOB) sowie aus weiteren europäischen Ländern wie Ungarn, Norwegen, den Niederlanden und Deutschland. Ebenso war der Rekordauftragseingang von 800 Millionen Schweizer Franken der Division Service von Bedeutung für dieses Ergebnis. Das entspricht mittlerweile 22 Prozent des gesamten Auftragseingangs.

Aus Ungarn durfte Stadler nach den Bestellungen von insgesamt 143 FLIRT erstmals auch einen Rahmenvertrag für 40 KISS-Doppelstockzüge für MÁV-Start entgegennehmen. Der Umsatz der Stadler Rail AG lag im Geschäftsjahr 2017 bei 2,4 Milliarden Schweizer Franken und damit etwa wieder auf dem Niveau vor dem Frankenschock. Die beiden vergangenen Geschäftsjahre konnten somit umsatztechnisch deutlich übertroffen werden.

Die Finanzplanung für die kommenden Jahre sieht weiteres Wachstum vor. Stadler rechnet bis 2020 mit einer Umsatzsteigerung auf 3,9 Milliarden Schweizer Franken, welche bereits weitgehend mit Aufträgen unterlegt ist. Das ist die Folge des rekordhohen Auftragseingangs im Jahr 2016. Große Aufträge wie die Bestellung von 58 FLIRT durch East Anglia oder von 52 METRO durch Merseytravel werden erst in den kommenden Jahren umsatzwirksam.

Die Zahl der Mitarbeiter ist im Geschäftsjahr 2017 auf über 7.600 angestiegen, davon sind nach wie vor über 3.100 in der Schweiz angestellt. Dies ist die höchste Anzahl Beschäftigte der Unternehmensgeschichte – und das mit steigender Tendenz.



Stefan Hennigfeld
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