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TüBus beschafft Leichtbaubusse

(Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Stadtwerke Tübingen haben erstmals drei neue Solobusse in Leichtbauweise in ihre Flotte integriert. Seit Mitte Oktober sind sie im Linieneinsatz. Die Leichtbauweise der Fahrzeuge überzeugt durch Sparsamkeit, gute Umwelteigenschaften und bringt Vorteile in die TüBus-Flotte, die sich für besondere Linieneinsätze und Strecken eignen. Unter anderem kann TüBus mit den neuen Bussen während der geplanten Erneuerung der Ammerbrücke die Umleitungsstrecken für den Linienbetrieb nutzen.

Die geplante Sanierung der Ammerbrücke war Auslöser der Überlegungen, sich mit der Anschaffung von sogenannten Leichtbau-Bussen zu beschäftigen. In der jüngeren Vergangenheit haben die Stadtwerke fast ausnahmslos Gelenkbusse mit hoher Fahrgastkapazität angeschafft, um die große Zahl von über 20 Millionen Fahrgästen pro Jahr befördern zu können. Gelenkbusse sind jedoch nicht in Leichtbauweise erhältlich.

Im Zuge der Brückensanierung stellte sich nun eine neue Herausforderung. Denn während der Bauzeit wird eine Umleitungsstrecke eingerichtet, die von den regulären TüBus-Fahrzeugen – auch nicht von herkömmlichen Solobussen – aufgrund deren Gesamtgewichts nicht befahren werden könnte. Die Lösung, Fahrgäste auf der einen Uferseite aussteigen zu lassen, um die Fahrt dann mit einem zusätzlichen Bus auf der anderen Seite fortzuführen, kam für die Stadtwerke nicht in Frage.

So rückten die Solobusse des niederländischen Herstellers VDL aufgrund der inzwischen vielfältigen Praxiserfahrungen in anderen Verkehrsbetrieben in den Fokus. Dank ihres deutlich geringeren Leergewichts von rund 20 Prozent bei gleicher Gesamtkapazität im Vergleich zu einem herkömmlichen Solobus sind die Fahrzeuge sparsam, dadurch wirtschaftlich und können auch Umleitungsstrecke im regulären Linienbetrieb befahren, die anderen Bussen verwehrt bleiben.

Zudem überzeugte das Modell bei Testfahrten im Stadtgebiet. Als bislang erste TüBus-Fahrzeuge verfügen die drei neuen über ein Start-Stopp-System, das für sich genommen bereits einige Prozent an Kraftstoff einspart. In der Kombination aus diesem System und der Leichtbauweise ergibt sich ein deutlich geringerer Verbrauch als bei Solobussen herkömmlicher Bauweise. Damit sinkt auch die Gesamtmenge an CO2-Ausstoß pro Fahrzeug, was die drei neuen Busse mit EURO 6-Abgasnorm und SCR-Filtersystem für Linienfahrten durch Altstadtbereiche und Wohngebiete prädestiniert.

„Die drei neuen Busse bringen uns Dank ihrer Leichtbauweise Flexibilität und neue Einsatzmöglichkeiten auch auf Strecken mit besonderen Anforderungen“, ordnet Stadtwerke-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke ein. „Nach den zwei Diesel-Hybrid-Bussen, die bereits ihren wichtigen Beitrag zur CO2-Einsparung leisten, haben wir nun nochmals drei neue Fahrzeuge mit deutlich geringeren Emissionswerten.“ Die drei Citea LLE-120 haben bei einer Länge von zwölf Metern ein Leergewicht von neun Tonnen, die auf kleineren Rädern rollen.



Stefan Hennigfeld
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