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Viertes Dialogforum zur Stadtumlandbahn

(Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Etwa 180 interessierte Personen haben in der vorvergangenen Woche am vierten Dialogforum zum aktuellen Sachstand der Stadtumlandbahn Nürnberg-Erlangen teilgenommen. Neben den Erkenntnissen aus der tiefgehenden Prüfung möglicher Streckenführungen wurde in der Sporthalle des TSV Buch auch die neue Fahrgastprognose vorgestellt.

Die Zahlen sprechen für sich: In allen Abschnitten des L-Netzes, welches die Grundlage der Planungen bildet, haben sich die errechneten Fahrgastzahlen erhöht. An der Stadtgrenze zwischen Erlangen und Herzogenaurach wird sogar von mehr als doppelt so vielen Fahrten ausgegangen wie bisher.

„2015 lag die Annahme bei knapp fünftausend Personenfahrten pro Tag. Die neuesten Berechnungen zeigen, dass es über zehntausend sein werden. Das bedeutet, dass wir statt des bisherigen Zwanzig-Minuten-Takts nun auch auf dem Abschnitt zwischen Büchenbach West und Herzogenaurach mit einem Zehn-Minuten-Takt tagsüber planen“, erläuterte Florian Gräf, Technischer Leiter des Zweckverbands Stadt-Umland-Bahn Nürnberg – Erlangen – Herzogenaurach.

Zusätzlich sollen Verstärkerfahrten zwischen Nürnberg und Büchenbach West in den Hauptverkehrszeiten vorgenommen werden. „Die Zahl an Pendlern und Einwohnern in und um die drei Städte wächst aufgrund der hervorragenden Entwicklung, insbesondere der großen Arbeitgeber, stetig an. Daher ist es wichtig, während der gesamten Planungsphase die Werte immer wieder neu zu ermitteln, um der Nachfrage bei Inbetriebnahme der StUB auch gerecht werden zu können“, betonte German Hacker (SPD), Erster Bürgermeister der Stadt Herzogenaurach.

Hacker: „Ein deutlicheres Statement für die StUB als die Notwendigkeit, auch in Richtung Herzogenaurach nun mit einem Zehn-Minuten-Takt planen zu müssen, kann es kaum geben.“ An dem Nutzen-Kosten-Verhältnis, das die Grundlage für eine Förderfähigkeit des Projekts bildet, ändert sich trotz der aktualisierten Prognose nichts. Dieses liegt weiterhin bei 1,1.

„Das Verhältnis hat sich deshalb nicht positiver entwickelt, da durch den Einsatz zusätzlicher Fahrzeuge auch die Betriebskosten steigen“, so Florian Gräf. Das nächste umfassende Dialogforum findet am Dienstag, 12. März 2019, im Erlanger Redoutensaal statt. Dann sollen nach finaler Prüfung die aussichtsreichsten Streckenführungen für die Stadt-Umland-Bahn präsentiert werden.

Diese bilden die Basis für das sogenannte Raumordnungsverfahren (ROV). „Das Raumordnungsverfahren beurteilt bauliche Vorhaben, die eine überörtliche Bedeutung haben, auf ihre Raumverträglichkeit. Dabei werden seitens der Landesplanungsbehörde die verschiedensten fachlichen Interessen abgewogen.

Die Unterlagen hierfür wollen wir im ersten Quartal 2019 erstellen“, so Daniel Große-Verspohl, Geschäftsleiter des Zweckverbands StUB. Der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn ist für die Planung, den Bau und Betrieb der StUB zuständig. Mitglieder des ZV StUB sind die drei Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach.



Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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