(VRR) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahn AG (Bogestra) beschafft im neuen Jahr insgesamt zehn Standardbusse in elektrischer Traktion. Ziel ist es, in Bochum und Gelsenkirchen jeweils eine erste Linie komplett in elektrischer Traktion zu bedienen. Damit werden ab 2019 im gesamten Betriebsgebiet der Bogestra keine Diesel-Busse mit Euro-4-Norm oder niedriger mehr fahren.
Die Städte Bochum und Gelsenkirchen sind sich sicher, dass die Bogestra mit ihrer zuletzt gesammelten Erfahrung ein guter Partner Partner ist, um im Elektrobus-Bereich im mittleren Ruhrgebiet wichtige Impulse zu setzen. Im Jahr 2020 plant die Bogestra mit bereits Standardbussen in elektrischer Traktion. Die Städte Bochum und Gelsenkirchen sind sich sicher, dass die Bogestra das Know How hat, diesen grünen Weg zu gehen.
„Mit diesen Anstrengungen zur Luftreinhaltung wird die Bogestra dann rund zehn Prozent ihres Fuhrparks rein elektrisch betreiben und damit die Nummer 1 im Ruhrgebiet sein“, sagt Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD). „Die Bogestra ist mit ihrer modernen Straßenbahnflotte schon ein Vorreiter in Sachen E-Mobilität gewesen, bevor es das Thema Feinstaub gab. Dass jetzt die umweltfreundliche Technik auch den Weg auf die Straße findet, zeigt, dass Innovation in dem Unternehmen gelebt wird. Das ist genau der richtige Weg“, so Baranowski weiter.
Auf den „grünen Linien“ werden Solo-Wagen eingesetzt, das sind rund 12 Meter lange E-Busse. Zunächst sollen die Linie 354 in Bochum und die Linie 380 in Gelsenkirchen auf Elektrobusse umgestellt werden. „Die E-Busse sind mit null Emissionen unterwegs. Die innerstädtische ‚grüne Linie‘ fährt zukünftig ohne Ausstoß von Schadstoffen wie Stickstoffoxiden und Kohlenstoffdioxid. Außerdem rollen die E-Busse auch noch fast geräuschlos von Bochum-Wattenscheid-Eppendorf rund 17 Kilometer quer durch die Stadt nach Riemke“, sagt Thomas Eiskirch (SPD), Bochums Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender bei der Bogestra.
In Gelsenkirchen führt die Linie 380 über die viel befahrene Kurt-Schumacher-Straße. Die Linienlänge beträgt 12 Kilometer von Gelsenkirchen Hauptbahnhof nach Buer. Die Bogestra blickt mit ihren Straßenbahnen inzwischen auf mehr als 120 Jahre „elektromobile“ Erfahrung zurück. Schon vor zehn Jahren war die Bogestra ebenfalls Vorreiter und hat 2008 den ersten Hybridbus Nordrhein Westfalens auf die Straßen geschickt. Bis heute betreibt der Mobilitätsdienstleister die größte Hybridbus-Flotte des Landes.
Durch den Einsatz modernster Motorentechnik und eines Fahrerassistenzsystems in den Bussen ist es gelungen, in den letzten vier Jahren fast 1,5 Millionen Liter Kraftstoff einzusparen – das entspricht einem Rückgang von rund 3.800 Tonnen Kohlenstoffdioxid. Deswegen ist unabhängig von der möglichen Umstellung auf elektrische Traktion auch der Fortschritt bei der Dieseltechnologie wichtig. In Kombination mit gut ausgebildeten Fahrern lässt sich auch hier der Energiebedarf erheblich senken.
Stefan Hennigfeld
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