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MDV und VVO vereinfachen Ticketstruktur

(Sachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Mit der Tarifumstellung seit dem 1. August bietet der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) einen neuen Übergangstarif zwischen dem Randgebiet des Verbundes mit dem Tarifgebiet des VVO in der Pendlerregion Oschatz–Riesa an. Damit erhalten Fahrgäste, die über die Grenzen des MDV-Gebietes nach Riesa und Umgebung fahren, uneingeschränkte Mobilität in den Tarifzonen 41 und 127 und müssen nicht mehr drei Tickets von MDV, VVO und DB AG erwerben.

Landrat Kai Emanuel (CDU) aus dem Landkreis Nordsachsen hat die Initiative angestoßen: „Ziel ist es, die Nutzung des Verkehrsangebotes in unserer Region für den Fahrgast zu vereinfachen – eine Fahrkarte für alles. Einzelfahrscheine und Zeitfahrscheine verschiedener Anbieter werden durch ein Ticket ersetzt, das im Vergleich zum Kauf von drei Fahrscheinen auch noch günstiger ist. So gestalten wir den Nahverkehr für die Einwohner unseres Landkreises nachhaltig attraktiver.“

Der Übergangstarif Oschatz–Riesa ist ein Flächentarif und gilt für alle Nahverkehrsmittel in der MDV-Tarifzone 127, in der VVO-Tarifzone 41 sowie im Regionalexpress RE 50 zwischen beiden Tarifzonen. Die ABO-Monatskarte, die vor allem täglichen Pendlern großes Einsparpotenzial bietet, wird dem Fahrgast bereits ab 96,50 Euro (ermäßigt 72,50 Euro) angeboten. Bisher waren für die gleiche Strecke drei ABO-Monatskarten in Höhe von insgesamt 161,90 Euro notwendig.

Die Wochenkarte ist nun für 35,40 Euro erhältlich (ermäßigt 28,20 Euro) und die Monatskarte für 117,10 Euro (ermäßigt 85,20 Euro). Die Einzelfahrkarte, die ab Entwertung 1,5 Stunden gültig ist, kostet 5,50 Euro (ermäßigt 2,90 Euro). Der Verkauf des Übergangstarifes erfolgt an allen bekannten Vorverkaufsstellen, Fahrkartenautomaten und an Bord des Linienverkehrs der teilnehmenden Verkehrsunternehmen DB Regio, Transdev Regio Ost GmbH, Reiseverkehr Schulze OHG, Omnibus-Verkehrsgesellschaft mbH „Heideland“ (OVH), Verkehrsgesellschaft Meißen mbH (VGM) und der Döllnitzbahn GmbH. Es gelten die Beförderungsbedingungen der jeweiligen Verkehrsunternehmen.

„Aktuell pendeln täglich durchschnittlich 1.300 Personen mit PKW oder ÖPNV zwischen Oschatz und Riesa. Durch die Anpassung unseres Angebotes schaffen wir im Sinne der Fahrgäste nicht nur größtmögliche Mobilität, sondern auch nachhaltige Anreize für den Umstieg vom Auto auf unsere Öffentlichen. Das spart bares Geld und tut auch dem Klima etwas Gutes“ betont Steffen Lehmann, Geschäftsführer des MDV.

Christian Schlemper, Pressesprecher des VVO ergänzt „Fahrgäste denken nicht in Verbundgrenzen, sondern wollen einfach und mit attraktiven Angeboten auch ohne Auto ihren Arbeitsweg bestreiten können. Dieses neue Tarifangebot ist eine echte Alternative und wir können die Bevölkerung nur dazu ermuntern, es auch kräftig zu nutzen. Wir setzen hiermit ein weiteres klares Signal in Richtung Sachsentarif für verbundübergreifende Fahrten.“




Stefan Hennigfeld
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