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SSB AG: Ausbau und Erneuerung

(Stuttgart) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) wird in den kommenden Jahren den Stuttgarter Nahverkehr ausbauen und gleichzeitig ihr bestehendes Stadtbahnsystem grunderneuern. Diese beiden wichtigen Investitionen in die zukünftige Mobilität der Menschen in Stuttgart und in der Region leistet die SSB parallel zu ihrem alltäglichen Angebot, das auch weiterhin die gewohnte Qualität bieten wird. Vor allem aus diesem Grund wird der Finanzbedarf der SSB 2020 und in den sich anschließenden Jahren steigen.

In ihrem Wirtschaftsplan 2020 sehen die SSB einen Ausgleichsbedarf von 46,6 Millionen Euro vor. „Grunderneuerung ist ebenso Teil der Mobilität von morgen wie die Weiterentwicklung. Wir können den Nahverkehr in Stuttgart nur mit einem intakten und leistungsfähigen SSB-Netz ausbauen“, betont der Aufsichtsratsvorsitzende der SSB, Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne).

Dreißig bis vierzig Jahre sind sowohl für Schieneninfrastruktur als auch für Schienenfahrzeuge ein kritisches Alter. Um ihr Netz weiterhin dauerhaft sicher und reibungslos betreiben zu können, muss die SSB jetzt stärker als zuvor mit dem Substanzerhalt ihrer Infrastruktur beginnen und ihre Stadtbahnflotte konsolidieren.

„Unsere Fahrgäste brauchen auch morgen verlässlichen, finanzierbaren und komfortablen Nahverkehr, und darum müssen wir jetzt die Grunderneuerung angehen“, erklärt der Vorstandssprecher und Technische Vorstand Thomas Moser. Der neue Kaufmännische Vorstand der SSB, Mario Laube, stellt den vom Aufsichtsrat der SSB verabschiedeten Wirtschaftsplan an seinem ersten Arbeitstag in Stuttgart vor.

2020 plant die SSB Investitionen in Höhe von 122,7 Millionen Euro. Material- und Fremdleistungsaufwand sehen 2020 117,8 Millionen Euro vor. An Abschreibungen sind rund 34,5 Millionen Euro geplant. Die mittelfristige Finanzplanung der SSB sieht einen weiteren Anstieg des Ausgleichsbedarfes auf rund sechzig Millionen Euro im Jahr 2023 vor.

Durch die verstärkte Grunderneuerung steigen Material- und Fremdleistungsaufwand im Mittelfristplan 2023 auf 123,9 Millionen Euro, die Personalkosten werden 2023 mit 225,8 Millionen Euro geplant. Bis 2023 sieht die mittelfristige Finanzplanung der SSB Investitionen von rund einer halben Milliarde Euro vor. 281,3 Millionen Euro davon muss die SSB selber finanzieren.

Dazu benötigt sie zusätzliche externe Darlehen in Höhe von etwa 250,9 Millionen Euro. „Für die betriebliche Leistung, die sie Tag um Tag vollbringt, hat die SSB keinen nennenswerten zusätzlichen Finanzbedarf. Aber sie investiert in den nächsten Jahren in die Zukunft des Stuttgarter Nahverkehrs und damit in die Stuttgarter Lebensqualität“, fasst der Kaufmännische Vorstand der SSB Mario Laube zusammen.

Das Defizit der wird bislang über die Stuttgarter Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (SVV) ausgeglichen. Auch die Personalkosten wachsen mit den Aufgaben: 2019 wird die SSB 204 Millionen Euro für ihr Personal aufwenden, 2020 werden es 212 Millionen Euro sein, Tendenz steigend.



Stefan Hennigfeld
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