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DVB: Neue Fahrscheinautomaten

(Sachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Ende Oktober 2021 beginnen die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) mit dem Austausch ihrer mobilen Fahrscheinautomaten in den Stadtbahnen. Die neuen ersetzen die rund 30 Jahre alten bisherigen Modelle. Sie sind kleiner und leichter, bezahlt wird mit Karte statt Bargeld. Ab Dezember werden auch die neu gelieferten Busse damit ausgerüstet, die Bestandsfahrzeuge folgen ab Frühjahr. Am Jahresende 2021 sollen alle Stadtbahnen einen neuen Fahrscheinautomaten besitzen, die Busse spätestens im Sommer 2022. Die Umrüstung kostet rund 2,7 Millionen Euro und wird ohne Fördermittel finanziert.

„Waren die bisherigen Automaten Anfang der 1990er Jahre das Maß der Dinge, sind sie heute überhaupt nicht mehr konkurrenzfähig“, sagt DVB-Marketingchef Martin Gawalek. „Vor allem wurde von den DVB-Kunden immer häufiger die fehlende Möglichkeit zur bargeldlosen Bezahlung kritisiert.“ Dazu kamen die stark zunehmende Störanfälligkeit sowie ein akuter Mangel an Ersatzteilen. Wegen ihrer überholten Technik wurden die Geräte vom Servicepersonal zuletzt als „Blechtrottel“ bezeichnet. Der Begriff hatte sich schon bei den früheren stationären Automaten etabliert.

„Wir haben in die Auswahl von Technik und Design des neuen Automaten richtig viel Zeit investiert und dabei vor allem auf unsere Kunden gehört“, erklärt Gawalek. „In der Abwägung, welche Tickets im Wagen verkauft werden sollen, welche Formen der Bezahlung möglich sein müssen und wie groß oder schwer das neue Gerät sein darf, haben wir uns letztlich für ein kompaktes und leicht zu bedienendes Modell entschieden.“

Hersteller ist die Dortmunder Firma ICA, die auch schon die stationären Automaten an den Haltestellen geliefert hat. Der mobile Ticketautomat ist ebenfalls mehrsprachig und zeigt neben Deutsch auch Englisch, Spanisch, Tschechisch, Polnisch oder Russisch an. Mit 59 Zentimetern Höhe und 22 Zentimetern Breite ist der neue Automat deutlich kleiner als sein Vorgänger. Er wiegt nur 11,5 Kilogramm, ist damit leicht austauschbar und kann sogar in Busse eingebaut werden.

Auf dem Startbildschirm des 10,1 Zoll großen Farbdisplays sind mit der Einzelfahrt, Einzelfahrt ermäßigt, Tageskarte und Familientageskarte die vier am häufigsten in DVB-Fahrzeugen gekauften Tickets abgebildet. Durch antippen lassen sie sich direkt auswählen, bezahlt wird kontaktlos durch das Auflegen der Girokarte (EC), Kreditkarte oder des Handys. Damit das im fahrenden Wagen möglichst schnell geht, wird auf eine lange Menüführung verzichtet.

Es kann immer nur ein Fahrschein gekauft werden, der wie bisher schon entwertet ist. Auch aus hygienischen Gründen fällt das Ticket nicht in einen Ausgabeschacht, sondern kann direkt am Ausgabeschlitz abgezogen werden. Gesetzlich vorgeschrieben ist das Angebot eines Kaufbeleges. Bei Linien, die über die Tarifzonengrenze fahren, werden je nach Standort und Fahrtrichtung auch Tickets für zwei Zonen angeboten. Das erkennt der Automat und passt seinen Startbildschirm an.


Stefan Hennigfeld
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