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Nordbayern: Zuschlag an DB Regio

(Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

DB Regio betreibt auch über das Jahr 2023 hinaus den dieselbetriebenen Expressverkehr in Oberfranken und angrenzenden Regionen in Mittelfranken und der Oberpfalz. Den Zuschlag im Vergabeverfahren Expressverkehr Nordostbayern erteilte letzte Woche die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG). Der Vertrag läuft von Dezember 2023 bis voraussichtlich Dezember 2030, mit Verlängerungsoptionen von bis zu zwei Jahren.

Nach Auslauf des Vertrages ist eine Vergabe mit neuen Fahrzeugen vorgesehen, da die heutigen Triebzüge dann 25 bis 30 Jahre im Einsatz waren und das Ende ihrer Lebensdauer erreichen. Die Entscheidung für DB Regio fiel im Rahmen einer Direktvergabe. Andere Unternehmen hatten zuvor die Möglichkeit, ihr Interesse an dem Netz zu bekunden. Der Grund für die Direktvergabe ohne wettbewerbliches Verfahren: Nur DB Regio verfügt über Neigetechnikfahrzeuge, die für das Netz geeignet sind. Das bestehende Fahrplankonzept bleibt im Wesentlichen erhalten.

„Die Fahrgäste können sich dennoch auf etliche Verbesserungen freuen“, sagt Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU). „Die BEG bestellt gut acht Prozent mehr Verkehrsleistung, insbesondere im Abendverkehr und für zusätzliche Direktverbindungen. Außerdem werden die aktuellen Fahrzeuge modernisiert, bevor sie ab Ende 2023 weiterhin zum Einsatz kommen.“

Die Nachfrage im Netz hat sich insgesamt positiv entwickelt. Mit einem Plus von rund neunzig Prozent in den vergangenen zehn Jahren legte beispielsweise die Zahl der Fahrgäste auf der Strecke Nürnberg – Bayreuth überdurchschnittlich zu. Im Abschnitt Nürnberg – Pegnitz gab es sogar eine Steigerung um 150 Prozent; dort fahren mittlerweile rund 5.300 Fahrgäste pro Werktag. Die Ausweitung des Angebots im Netz Expressverkehr Nordostbayern um rund 700.000 auf etwa 8,6 Millionen Zugkilometer pro Jahr dient vor allem dazu, Taktlücken zu schließen und ein möglichst flächendeckendes Grundangebot im Stundentakt zu erreichen.

Dabei geht es insbesondere um zusätzliche Züge am Abend auf den Strecken Nürnberg – Bayreuth – Hof, Nürnberg – Amberg – Regensburg und Nürnberg – Weiden – Neustadt (Waldnaab). Auf der nachfragestarken Strecke Nürnberg – Bayreuth wird Ende 2023 der Halbstundentakt auch an Wochenenden eingeführt. Fahrgäste profitieren ab Ende 2023 außerdem von stündlichen Direktverbindungen Nürnberg – Cheb (Eger). Heute verkehren die Direktzüge zwischen den beiden Städten lediglich alle zwei Stunden.

In der Stunde dazwischen ist derzeit noch ein Umstieg in Marktredwitz erforderlich. Neu ist auch alle zwei Stunden eine schnelle Direktverbindung Bayreuth – Coburg, mit Anschluss an die ICEs Richtung Erfurt und Berlin, ab 2024 auch an die geplante RE-Linie über die Schnellfahrstrecke nach Erfurt. Heute gibt es zwischen Bayreuth und Coburg lediglich RB-Direktzüge, die an allen Stationen halten. Im schnelleren RE-Verkehr ist heute noch ein Umstieg in Lichtenfels erforderlich.




Stefan Hennigfeld
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