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Verbesserungen bei der S-Bahn München

07.12.21 (München) Autor:Stefan Hennigfeld

Ab dem 12. Dezember wird montags bis freitags ein nahezu durchgängiger Zwanzig-Minuten-Takt auf den Außenästen umgesetzt. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) bestellt zusätzlich rund 775.000 Zugkilometer pro Jahr. Die Verbesserungen treten unter der Woche ab Dezember 2022 in Kraft. Von wenigen Ausnahmen abgesehen wird es auf allen Linien einen durchgehenden Zwanzig-Minuten-Takt bis zu den jeweiligen Endstationen geben, auch abseits der Hauptverkehrszeiten.

Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU): „Das ist der größte Anstieg seit 2005, als auf einigen Abschnitten der Zehn-Minuten-Takt eingeführt wurde. Damit verbessern wir weiter das Angebot der S-Bahn. Das ist gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zum Erreichen der Klimaziele. Wenn wir wollen, dass die Menschen vom Auto umsteigen, müssen wir die öffentlichen Verkehrsmittel so attraktiv wie möglich machen.“

Heute sind auf den am weitesten von München entfernten Stationen häufig noch Vierzig-Minuten-Takte beziehungsweise 20-40-Minuten-Takte üblich. Möglich werden diese Verbesserungen durch den Einsatz von 15 Zügen vom Typ ET 424 der S-Bahn Hannover. Sie sollen nach einer Modernisierung schrittweise ab Herbst 2022 in München eintreffen.

Da die ET 424 nicht mit der erforderlichen Technik für den Stammstreckentunnel ausgestattet sind, werden sie ausschließlich auf folgenden Linien eingesetzt: S2: Pendelfahrten Dachau – Altomünster. S4: Verstärkerfahrten in den oberirdischen Teil des Münchner Hauptbahnhofs und S20: Geltendorf – München-Pasing – Höllriegelskreuth. Durch den Einsatz der Züge aus Hannover auf diesen Streckenabschnitten werden „Münchner“ S-Bahn-Fahrzeuge frei.

Diese werden genutzt, um das Angebot auf den S-Bahn-Linien aufzustocken, die durch die Stammstrecke fahren. Ab Mitte der 2020er-Jahre könnten die Fahrzeuge aus Hannover auch für die geplanten Linienerweiterungen nach Wasserburg und zum BMW-Forschungszentrum über den Nordring genutzt werden. Ohne zusätzliche Fahrzeuge wären diese Angebotserweiterungen nicht möglich.

Ministerin Schreyer: „Wir setzen alles daran, der S-Bahn München schon vor Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke einen weiteren Schub zu geben. Mit der Flottenerweiterung können wir das Angebot auf den Außenästen deutlich ausbauen und haben eine größere Fahrzeugreserve. Davon erhoffen wir uns auch positive Effekte bei der Betriebsstabilität.“

Zwischen Flughafen und München über Neufahrn besteht schon heute weitgehend ein Zwanzig-Minuten-Takt auf der Linie S1. Allerdings wird nicht immer ein Zugteil aus/nach Freising mitgeführt. Durch die Bestellung von 14 zusätzlichen Fahrten zwischen Neufahrn und Freising erhält die Kreisstadt ebenfalls einen Zwanzig-Minuten-Takt. Am anderen Linienende kommen sechs Fahrten zwischen Ostbahnhof und Leuchtenbergring hinzu. Im Abschnitt Wolfratshausen – Höllriegelskreuth auf der S 7 verkehren künftig 13 Fahrten zusätzlich.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
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