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KVB stellt Stadtbahnmodell vor

03.08.22

Die Entwicklung der neuen Generation von Niederflur-Stadtbahnen (NF12/NF6) für die Kölner Verkehrs-Betriebe geht in eine neue, entscheidende Phase. Im Straßenbahn-Museum Thielenbruch wurde ein knapp zehn Meter langes und rund 8,5 Tonnen schweres so genanntes Design-Mockup aufgestellt, ein 1:1-Modell des gesamten vorderen Bereichs eines Stadtbahnwagens bis hinter den ersten Türbereich. Dieses Modell stellt den aktuellen Stand der Konstruktion nach den bisherigen Abstimmungen der KVB mit dem Hersteller Alstom dar.

„Wir können uns anhand dieses Mockups jetzt einen realen Eindruck verschaffen, wie der Wagen aussieht, wie die Platzverhältnisse sind, ob die bisher vereinbarten Änderungen umgesetzt sind“, so der stellvertretende Projektleiter Hans Bauer. An diesem Modell finden jetzt weitere Abstimmungen mit den Behindertenverbänden, mit der Berufsgenossenschaft, dem betriebsärztlichen Dienst, mit Fahrpersonal, Betriebsrat, Werkstattmitarbeitern und Designverantwortlichen statt.

Und auch die Kölner sollen sich einen Eindruck von dem neuen Stadtbahn-Fahrzeug machen können. „Aufgrund dieser Abstimmungen und Erkenntnisse werden dann alle Zeichnungen und Unterlagen für die Produktion vorbereitet“, so Bauer. Es ist das erste Mal, dass die KVB diesen Weg bei der Entwicklung eines Stadtbahnfahrzeugs geht.

KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks: „Wir befinden uns in der größten Ersatzbeschaffung der Geschichte der KVB sowohl im Niederflur- als auch Hochflurstadtbahnbereich. Daher ist für uns eine hohe Akzeptanz der neuen Fahrzeuge von enormer Bedeutung. Denn nur dann können wir zur Attraktivierung des öffentlichen Nahverkehrs in Köln und der Region beitragen und damit die notwendige Verkehrswende vorantreiben. Ich freue mich, dass wir aufgrund der technischen Entwicklungen ein Format schaffen konnten, bei dem sowohl unsere Kollegen und Kolleginnen als auch unsere Fahrgäste in den Herstellungsprozess einbezogen werden und bin gespannt auf den Austausch.“

Der Auftrag für die neue Generation von Niederflur-Bahnen war im November 2020 an das Konsortium Alstom Transport Deutschland GmbH (Salzgitter) und Kiepe Electric GmbH (Düsseldorf) vergeben worden. Die Unternehmen, die nach einem europaweiten Ausschreibungsverfahren den Zuschlag erhalten hatten, liefern 62 moderne durchgängige Niederflurfahrzeuge (Sechzig-Meter-Langzüge) sowie zwei rund dreißig Meter lange Niederflurfahrzeuge.

Die Langzüge sollen 124 Fahrzeuge der Baureihe K4000 ersetzen, die bereits heute ihre Nutzungsgrenze erreicht haben. Nach der Ertüchtigung der Ost-West-Achse sollen auf den Linien 1 und perspektivisch auch auf der Linie 9 rund 90 Meter lange Zugverbände fahren. Diese setzen sich jeweils aus einem Lang- und einem Kurzzug zusammen. Diese Erweiterung ist dringend, um dem Fahrgastaufkommen Rechnung zu tragen. Das gesamte Investitionsvolumen liegt bei rund 363 Millionen Euro.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de