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LNVG: Kritik an DB Vertrieb

24.01.23

Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) kritisiert die Demontage von Fahrkartenautomaten für Fernverkehrstickets durch die Deutsche Bahn unter anderem in Hannover, Hildesheim und Oldenburg. In den vergangenen Wochen hat die LNVG deshalb Beschwerden von Bahnkunden bekommen. Carmen Schwabl, Sprecherin der LNVG-Geschäftsführung ist irritiert vom Verhalten des bundeseigenen Konzerns: „In den DB-Fernzügen verkauft das Personal keine Tickets mehr und jetzt werden auch noch Automaten in den Bahnhöfen reduziert, das ist gegenüber den Kunden ein großer Rückschritt beim Service.“

Auch die LNVG stellt fest, dass der Online-Ticketkauf immer mehr an Bedeutung gewinne, der Kurs der DB sei in diesem Umfang aber nicht nachzuvollziehen. Kunden berichten von langen Schlangen vor den verbliebenen Automaten. „Die DB versucht hier offenbar Kosten und Verantwortung auf andere abzuwälzen“, kritisiert Schwabl.

Hintergrund: An vielen Stationen in Niedersachsen stehen Nahverkehrsautomaten anderer Bahngesellschaften, an denen über eine Schnittstelle aber auch Tickets für Fernzüge der DB gekauft werden können. Die LNVG bezahlt dafür, dass dieser Service oft auch an Automaten an kleinen Bahnhöfen zur Verfügung steht, damit Bahnkunden ein möglichst großes Angebot aus einer Hand bekommen – auch dann wenn die LNVG als Aufgabenträger für den SPNV hier eigentlich nicht zuständig ist.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de