11.05.23
Das Krefelder Werk für Schienenfahrzeuge feierte in der letzten Woche sein 125-jähriges Bestehen. Das Werk wurde bereits am 16. März 1898 als Waggon-Fabrik A.G., Uerdingen gegründet und 1989 von Siemens übernommen. Seitdem wächst der Standort stetig und zählt mit seinen über 2.000 Mitarbeitern, die an der Konzeption, Entwicklung und Produktion von hochmodernen Zügen und elektrischen Komponenten arbeiten, zu einem der modernsten Schienenfahrzeugwerken weltweit.
„Mit Innovation, Qualität, Liefertreue und Produktivität trägt unser Produktionsstandort Krefeld maßgeblich zum Erfolg der Siemens Mobility und zum Erfolg unserer Kunden bei“, sagt Michael Peter, CEO Siemens Mobility. „Im Schnitt bauen wir in Krefeld jedes Jahr etwa 600 moderne und digitalisierte Wagen für unsere Velaro-, Desiro- oder Mireo-Züge. Das ist ein Spitzenwert und nur durch unser hochmotiviertes, top ausgebildetes Team und den konsequenten Einsatz von Digitalisierung in Fertigung und Logistik möglich. Darauf sind wir sehr stolz!“
Auf einer Produktionsfläche von ca. 74.000 Quadratmetern und einer Logistikfläche von 64.200 Quadratmetern fertigt Siemens Mobility in Krefeld Mireo, Desiro, Velaro und ICE4-Züge für den Regional- und Hochgeschwindigkeitsverkehr. Von hier aus werden sie an Betreiber in der ganzen Welt, zumeist auf der Schiene oder per Schiff, ausgeliefert, die die Züge national oder länderübergreifend erfolgreich einsetzen.
Unter anderem mit dem Erfolg von ICE 4 oder dem neusten ICE 3neo beweist Siemens Mobility, dass komplexe, milliardenschwere Großprojekte pünktlich, zuverlässig und technologisch führend abgewickelt werden können. So wurde der Velaro MS, der bei DB Fernverkehr AG unter dem Namen „ICE 3 neo“ geführt wird, in Rekordzeit gebaut und nach nur zweieinhalb Jahren nach Auftragseingang an den Kunden geliefert.
Darüber hinaus sichern der Bau und die Planung der ICE-Baureihe tausende Arbeitsplätze bei Siemens und Zulieferern in ganz Deutschland. Siemens Mobility steht für Knowhow-Erhalt in der deutschen Bahnindustrie mit globaler Signalwirkung. Rund 1100 Zulieferer, mehrheitlich kleine und mittelständische Unternehmen, und ihre Mitarbeiter profitieren von der Stärke des Werks in Krefeld. Projekte wie der ICE 3neo besitzen über 75 Prozent Wertschöpfung allein in Deutschland. Am Standort Krefeld sind insgesamt über 2.000 Mitarbeiter beschäftigt, davon ca. 1.200 im Bereich Manufacturing und ca. 350 in der Entwicklung von modernen Zugplattformen.
In Zusammenarbeit mit der Siemens-eigenen Ausbildung (Siemens Professional Education) werden im Trainingscenter Krefeld jährlich ca. 125 Auszubildende und duale Studenten auf dem Weg zu bestens qualifizierten Nachwuchskräften betreut. 2011 beschert ein Rahmenauftrag der DB für bis zu 300 ICE 4 Triebzüge Siemens den bis dato größten Zugauftrag. Das Projekt „Rhein-Ruhr-Express“ im Jahr 2015 ist für Siemens Mobility einer der bisher größte Auftrag im Bereich Schienennahverkehr in Deutschland – und für das Werk Krefeld, das die 82 Desiro HC (High Capacity) Züge liefert.
2022 wird dieser Erfolg noch einmal durch Ägypten übertroffen. Das Land hat Siemens Mobility beauftragt, ein 2.000km langes Hochgeschwindigkeitsbahnnetz im ganzen Land zu bauen. Für Krefeld bedeutet das ein Volumen von 41 Velaro-Zügen und 94 Desiro HC Regionalzügen. Es ist der größte Auftrag in der Konzerngeschichte. Am Standort Krefeld werden auch die Züge mit Wasserstoff- oder Batterieantrieb, der Mireo Plus H und der Mireo Plus B, gebaut.
Diese Züge vereinen Innovation und Nachhaltigkeit und fahren auf Strecken, wo eine Elektrifizierung der Strecke mit Oberleitung nicht möglich oder wirtschaftlich ist. Siemens Mobility investiert kontinuierlich jedes Jahr Millionen in das Werk Krefeld und sichert sich damit eine Führungsposition in der Produktion von Schienenfahrzeugen weltweit. In der digitalen Fabrik sorgen vollständig digitalisierte Fertigungs- und Logistikprozesse für höchstmögliche Transparenz und Effizienz.
Mittels gesammelter Daten werden Betriebsabläufe ständig überwacht und verbessert. So kann das Unternehmen pro Jahr 14 Kundenprojekte auf fünf Plattformen pro Jahr gleichzeitig abarbeiten. Neben der Anwendung von digitalen Zwillingen bei den Fahrzeugen und virtuellem Schweißtraining, wird Siemens in Krefeld noch in diesem Jahr eine hochmoderne Robotorschweißanlagen in Betrieb nehmen, um innovative Aluminium-Rohbaukomponenten und Wagenkästen im Fließtakt zu fertigen.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de