12.05.23
In einer gemeinsamen Sitzung haben die Aufsichtsgremien der Stadtwerke Tübingen (swt) und von TüBus den Weg für die weitere Elektrifizierung des Tübinger ÖPNV frei gemacht. Für insgesamt vierzig neue Elektro-Busse gaben die Aufsichtsräte grünes Licht. Parallel zur Beschaffung der Fahrzeuge soll die notwendige Ladeinfrastruktur im Stadtgebiet aufgebaut werden. Die umfangreichen Maßnahmen folgen einem Stufenplan.
Der Umbau der TüBus-Flotte auf rein elektrische Antriebe muss systematisch Hand in Hand gehen mit dem Aufbau einer Ladeinfrastruktur. Deshalb sieht der Stufenplan der Stadtwerke Tübingen mehrere Etappen vor: Der erste Schritt umfasst die Beschaffung von insgesamt 29 neuen Elektro-Bussen. In der ebenfalls bereits beauftragten zweiten Ausbaustufe sind weitere elf neue E-Busse vorgesehen. Am Ende des Stufenplans wird die TüBus-Flotte der Zukunft voraussichtlich bis 2025 mit insgesamt vierzig neuen Elektrobussen ganz überwiegend aus elektrisch betriebenen Linienbussen bestehen.
Grundvoraussetzung für den Betrieb sind eine passgenaue Ladeinfrastruktur und ein optimales Ladekonzept. Die swt planen dazu mit einer dezentral verteilten Ladeinfrastruktur. Neben einigen zentralen Ladeplätzen sollen an strategisch wichtigen Stellen im Stadtgebiet E-Ladepunkte für die Elektro-Busflotte eingerichtet werden. Um die Busse möglichst schnell laden zu können, sollen die Elektrobusse mit Hilfe von Pantographen aufgeladen werden.
Die durch den Ladevorgang möglichen Geräuschemissionen haben die Stadtwerke im Blick: Sie werden insbesondere an Standorten, wo die Ladepunkte für die nötigen Zwischenladungen von E-Bussen während ihrer Umläufe entstehen, die Öffentlichkeit rechtzeitig und transparent informieren. Die genauen Standortplanungen für die Zwischenladeplätze stehen aber noch aus. Zwischenladungen sind allerdings notwendig, weil die Linien-Umläufe ansonsten nicht mit einem einzelnen Elektrobus zu bewältigen wären. Erste Eckpunkte der Ladeinfrastruktur, die von den Aufsichtsräten beauftragt wurde, stehen bereits fest. Abgestellt und geladen werden die 13 vorhandenen und dieses Jahr dazu kommenden 4 Elektrobusse vorerst auf dem TüBus-Betriebshof in der August-Bebel-Straße im Gewerbegebiet Unterer Wert.
Die vorhandenen Kapazitäten zur Unterbringung der bereits feststehenden Neuanschaffungen sind damit bis zum Ende des Jahres nahezu ausgeschöpft. Weil die Mammutaufgabe des ÖPNV-Umbaus keinen zeitlichen Aufschub zulässt, bis möglicherweise mittelfristig ein neuer Bus-Betriebshof mit umfangreicheren Lademöglichkeiten geplant und gebaut ist, sind vorerst pragmatische Lösungen gefragt: Neue Ladepunkte auf bestehenden Betriebsflächen sollen vorerst den Linienbetrieb der geplanten E-Bus-Flotte gewährleisten. Mit neun geplanten Ladepunkten auf dem Busbereitstellungsplatz in der Europastraße können zukünftig nachts in zwei Schichten insgesamt 18 Fahrzeuge mit Fahrstrom geladen werden.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de