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Rekordwachstum im internationalen SPFV

19.05.23

Der internationale Fernverkehr der Deutschen Bahn ist in den zurückliegenden Monaten stärker gewachsen als je zuvor. Die Buchungen im ersten Quartal 2023 überstiegen die Reisendenzahlen zum Vergleichszeitraum im bisherigen Rekordjahr 2019 um 40 Prozent. 2022 reisten bereits knapp sieben Prozent mehr Menschen als im Vor-Corona-Jahr 2019 per Zug in europäische Nachbarländer. Damit waren im vergangenen Jahr über 16 Prozent der Reisenden im Fernverkehr der DB insgesamt international unterwegs. 2019 lag der Anteil bei 13 Prozent.

DB-Vorstandsvorsitzender Richard Lutz: „Die Eisenbahn verbindet seit jeher Länder und Menschen auf dem Kontinent – und wird das auch in Zukunft tun. Mit unseren Zügen und denen unserer Partnerbahnen sind mittlerweile mehr als 200 europäische Ziele direkt mit Deutschland verbunden. Der internationale Fernverkehr ist damit nicht nur zentral für die Deutsche Bahn, der starke Zuspruch steht auch für das Zusammenwachsen Europas auf der Schiene.“

Seit 2016 hat die DB das internationale Angebot um zwanzig Prozent mehr Sitzplätze ausgebaut – mit neuen Zügen, mehr Verbindungen und zusätzlichen Direktverbindungen. Die Zahl der Reisenden im internationalen Verkehr stieg im gleichen Zeitraum um 35 Prozent. Die täglich über 250 internationalen direkten Fernverkehrsverbindungen nutzen heute mehr als 55.000 Reisende. Klimafreundlichkeit bei attraktiven Reisezeiten sind die besten Argumente: So haben sich zuletzt fast neun von zehn Reisenden zwischen Stuttgart und Paris für einen Zug und gegen das Flugzeug entschieden.

2023 kommen neue Angebote hinzu: So verbindet ab Juli der TGV an acht Sommer-Wochenenden Frankfurt/Main und Bordeaux. Zum Fahrplanwechsel im Dezember lösen neue ICE 4 auf der Linie Frankfurt-München-Salzburg-Klagenfurt die IC-Züge ab. Mit diesem Zeitpunkt verbindet ein neuer Nachtzug Berlin und Paris dreimal pro Woche – in Kombination mit Zügen zwischen Wien und Brüssel.

Anlässlich des Europatages am 9. Mai illuminierte die DB den Berliner Hauptbahnhof mit der Europa-Flagge und dem Slogan „Alles Gute zum Europatag!“.Richard Lutz: „Der europäische Gedanke liegt mir besonders am Herzen. Deshalb freue ich mich, dass wir gemeinsam mit sechs Partnerbahnen den Europatag auf diese Weise feiern.“ Ähnliche Aktionen planten auch die französische SNCF, die italienische FS, die belgische SNCB, die CFL in Luxembourg, die polnische PKP sowie die CD in Tschechien.

Genau diese internationalen Akteure sind auch der Grund, wieso grenzüberschreitende Fernverkehrszüge kaum von der Streichung bedroht sind: Würde die DB AG sich aus solchen Leistungen herausziehen, müssten sie befürchten, dass andere Staatseisenbahnen auf eigene Faust ins deutsche Inland hineinfahren und somit auch auf rein inländischen Relationen in die direkte Konkurrenz zur DB Fernverkehr AG treten. Um das zu verhindern beteiligt sich die DB Fernverkehr AG selbst an internationalen Langläufern.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de