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VRR arbeitet am neuen Nahverkehrsplan

22.05.23

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) arbeitet an seinem neuen Nahverkehrsplan 2025. Dieser soll die Grundlage schaffen für künftige Aktivitäten und die Angebotsplanung bis weit in die Zukunft hinein.

VRR-Vorstandssprecherin Gabriele Matz betont die wichtige Bedeutung des VRR-Nahverkehrsplans für die öffentliche Mobilität in der Region: „Die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rand- und Rahmenbedingungen von Mobilität haben sich in den letzten Jahren massiv gewandelt. Wenn wir die Verkehrswende weiter vorantreiben möchten, dann müssen wir diesem Wandel gerecht werden und den Öffentlichen Personennahverkehr für die Zukunft rüsten. Der VRR-Nahverkehrsplan spielt dabei eine ganz wichtige Rolle. Denn in ihm definieren wir als Mobilitätsdienstleister aus der Region ganz konkret, wie sich die öffentliche Mobilität in unserem Verbundraum mittel- bis langfristig mit einem Zeithorizont bis zum Jahr 2035 weiterentwickeln muss, um mehr Menschen für den umwelt- und klimafreundlichen ÖPNV zu gewinnen. Diese mittel- bis langfristige Perspektive ist ganz entscheidend. Denn nur nachhaltige Lösungen können erfolgreich sein und einen Beitrag zu einer erfolgreichen Verkehrswende leisten.“

Einer der wichtigsten Treiber der Verkehrswende ist der Klimaschutz. Das Bundesklimaschutzgesetz und das Klimaschutzgesetz NRW definieren die Anforderungen, denen ein zukunftsfähiger öffentlicher Verkehr gerecht werden muss – beispielsweise im Hinblick auf einen möglichst geringen CO2-Ausstoß. Doch wie geht man mit diesen klimapolitischen Herausforderungen um? Und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die öffentliche Mobilität? Wie muss sich das ÖPNV-Angebot entwickeln, um den hohen Klimaschutzanforderungen gerecht zu werden?

In eine neuen Strategiekonzept nähert man sich diesem Ziel an und definiert Lösungsansätze. Allerdings spielt auch das Verkehrsbedürfnis der Kunden eine entscheidende Rolle. Die Mobilität der Bürger hat sich in den letzten Jahren verändert: Die Digitalisierung von Angeboten und Services sowie Mobilitätstrends der letzten Jahre spielen eine Rolle. Mobilität ist heute flexibler, vielfältiger und verknüpft unterschiedliche Verkehrsmittel zu durchgehenden intermodalen Wegeketten.

Neue Mobilitätsangebote und -services wie beispielsweise On-Demand oder Sharing-Angebote spielen hierbei eine zentrale Rolle. Entsprechend rückt der VRR die Fahrgästeund Ihre Mobilitätsbedürfnisse weiter in den Fokus der Nahverkehrsplanungen. Auch die Chancen, die sich durch die Vernetzung der individuellen Verkehrsmittel Fahrrad (Bike+Ride) und Auto (Park+Ride) mit dem ÖPNV für die Intermodalität ergeben, werden berücksichtigt.

VRR-Vorstand José Luis Castrillo erklärt, wie der massive Ausbau der Verkehrsleistungen gelingen soll: „Ein solches Plus an Mehrleistungen können wir nur im Schulterschluss mit allen Nahverkehrsakteuren realisieren. Deshalb arbeiten wir eng mit unseren kreisfreien Städten und Kreisen als ÖPNV-Aufgabenträger und unseren Verkehrsunternehmen zusammen. Ihre Anregungen und Hinweise sind sehr wichtig, um das Leistungsangebot quantitativ und qualitativ weiterzuentwickeln.“

Damit eine solche integrierte Verkehrsgestaltung im ÖPNV gelingt, bindet der VRR seine Partner in den Kommunen frühzeitig in den Fortschreibungsprozess ein. Um ein zukunftsfähiges und attraktives ÖPNV-Angebot realisieren zu können, muss die Nahverkehrsinfrastruktur massiv ausgebaut werden – und zwar insbesondere im SPNV. Denn in unserer Region ist das Schienennetz heute teilweise zu mehr als hundert Prozent ausgelastet.

„Wenn wir neue Direktverbindungen schaffen, Takte verdichten und Betriebszeiten ausweiten möchten, dann gelingt das nur mit einer leistungsstarken und deutlich ausgeweiteten Infrastruktur“, betont Vorstandssprecherin Gabriele Matz. Das Ziel ist eine erfolgreiche Verkehrswende als Kombination aus Mobilitäts- und Antriebswende – und zwar auf Basis von Push- und Pull-Maßnahmen.

Welche Entwicklungen und Perspektiven gibt es für das landesweite XBus-Netz zur Stärkung des Regionalverkehrs in Nordrhein-Westfalen Mit welchen Maßnahmen und Ideen wirken wir auf eine integrierte Verkehrsgestaltung, also auf intermodale Wegeketten im ÖPNV hin? Und wie gestaltet man zukünftig Tarif, Vertrieb und Marketing sowie die weiteren dem VRR übertragenen Aufgaben, um eine zukunftsfähige und nachhaltige öffentliche Mobilität zu gewährleisten? All diesen Fragen wird man sich in der kommenden Zeit stellen.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de