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Stadler eröffnet Werkstatt für Akkuzüge

24.05.23

Gemeinsam mit Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) und Arne Beck, dem Geschäftsführer des Aufgabenträgers Nah.SH hat Stadler letztes Woche im Rahmen der feierlichen Grundsteinlegung eine Zeitkapsel in das Fundament seines jüngsten Service-Standorts in Deutschland eingebracht. Für die Instandhaltung der neuen batterieelektrischen Regionaltriebzugflotte des Typs FLIRT Akku baut der Zughersteller und Servicedienstleister Stadler ein hochmodernes Instandhaltungswerk n Schleswig-Holstein.

Vor fast vier Jahren hat Stadler die Ausschreibung der Nah.SH über die Lieferung von 55 FLIRT Akku Zügen mitsamt der Wartung der Fahrzeugflotte über dreißig Jahre für sich entscheiden können. Mit diesen Zügen soll ab Spätsommer 2023 der Betrieb von rund zehn Millionen batterieelektrischen Zugkilometern auf elf Bahnlinien aufgenommen werden, die rund vierzig Prozent des Bahnverkehrs in Schleswig-Holstein umfassen.

Für die Instandhaltung dieser Fahrzeuge investiert Stadler rund dreißig Millionen Euro in den Standort Rendsburg und wird bis Frühjahr 2024 eine optimale und bisher in Deutschland einzigartige Wartungs-, Abstell- und Ladeinfrastruktur zur Instandhaltung von innovativen batterieelektrischen Schienenfahrzeugen schaffen. Im Werk entstehen in den kommenden Monaten bis zu dreißig neue Arbeitsplätze in einem modernen Arbeitsumfeld.

Auf dem insgesamt 77.000 Quadratmeter großen Grundstück entsteht das neue Instandhaltungswerk, das eine Fahrzeughalle mit zwei Gleisen mit Gruben und Dacharbeitsständen, Werkstätten, einen Büro- und Sozialtrakt sowie eine Aussenreinigungsanlage umfasst. Das Werk wurde auch speziell für die Behandlung, Aufladung und Lagerung der Batterien konzipiert, welche die Akku-Züge antreiben werden. Neben den sogenannten Übergabegleisen sind im Außenbereich acht Stellplätze für die Innenreinigung der Fahrzeuge mit Oberleitungsanlagen zum Nachladen der Batterien geplant.

Auch entnommene Batterien müssen sorgfältig aufbewahrt werden: Dafür sind im neuen Instandhaltungswerk speziell für die Überwachung der Zugbatterien konzipierte Diagnosecontainer vorgesehen. Mit denen werden zukünftig die Daten der entnommenen Energiespeichersysteme umfangreich überwacht und ausgewertet, um dann zu entscheiden, ob eine zusätzliche Instandhaltung erforderlich ist.

Edzard Lübben, Geschäftsführer der Stadler Rail Service Deutschland GmbH, sagt: „Mein Team und ich bedanken uns für die konstruktive und partnerschaftliche Zusammenarbeit aller beteiligten Projektparteien, die das Erreichen dieses wichtigen Meilensteins für den neuen Standort in Rendsburg ermöglicht haben. Der Weg war nicht leicht. Bedingt durch die Corona Pandemie hat sich der Planfeststellungsbeschluss um ein Jahr verspätet und die angespannte weltpolitische Lage hat mit erheblichen Kostensteigerungen sowie Materialengpässen uns vor zusätzliche Herausforderungen gestellt.“

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de