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VGN arbeitet an neuer Verbundstrategie

26.05.23

Mit der Sitzung des Grundvertrags-Ausschusses des VGN in der letzten Woche startete der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg die Diskussion über die künftige Ausrichtung und Gestaltung des Verkehrsverbundes sowie seiner Verkehrsangebote. Dazu hatte bereits am 19. April ein Expertenkreis mit Vertretern aus Politik, Verwaltung, Verkehrsunternehmen und Verbundgesellschaft einen Strategieentwurf zur Weiterentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs im VGN auf den Weg gebracht.

In den Sommersitzungen der Verbundgremien im Juli sollen die weiteren Schritte für die gemeinsame Strategie 2030 beschlossen werden. Ziel ist eine Weiterentwicklung des VGN zu einem Mobilitäts- und Umweltverbund, in dem einfach nutzbare, attraktive Mobilitätsangebote zu einer Erhöhung der Fahrgastzahlen um vierzig Prozent bis 2030 führen, um eine spürbare Reduzierung des CO2-Ausstoßes des Verkehrssektors im Gebiet der Metropolregion Nürnberg zu erreichen.

Die Partner im VGN wollen damit auch ihren Beitrag zu der vom Freistaat Bayern formulierten Zielsetzung einer deutlichen Erhöhung der Fahrgastzahlen in ganz Bayern bis zum Jahr 2030 leisten. Wesentliche Grundlage für die Strategiediskussion, die extern von civity Management Consultants und boy Strategie und Kommunikation begleitet wurde, ist eine vom VGN beauftragte Studie, deren Ergebnisse civity im März 2023 vorgelegt hat.

Diese analysiert die Qualität des Verkehrsangebots innerhalb des VGN und stellt einen Vergleich mit neun weiteren Verkehrsverbünden und Regionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz an. In den Blick genommen werden insbesondere die Angebotsqualität, der Zugang zum ÖPNV innerhalb des Verkehrsnetzes und die Reisezeiten im Vergleich mit dem Pkw. Generell haben die betrachteten Verkehrsräume in Österreich und der Schweiz bei der Angebotsdichte sowie der Netzdichte die besten Werte, was vor allem auf die Finanzierungsstrukturen des ÖPNV in den beiden Nachbarländern zurückzuführen ist.

Bei der Dichte des Verkehrsnetzes und der Erreichbarkeit von Haltestellen liegt der VGN auf den vorderen Plätzen. Die Bevölkerung hier ist insgesamt sehr gut an das Verkehrsnetz angebunden. Handlungsbedarf zeigt sich bei der Dichte des Verkehrsangebotes, insbesondere an den Wochenenden. Vor allem im ländlichen Raum weist der ÖPNV oft ein ungünstiges Reisezeitverhältnis im Vergleich zum Pkw auf.

Die in der Angebotsanalyse festgestellten Schwachstellen zeigen den Handlungsbedarf für die nächsten Jahre auf und sind in die VGN-Strategie 2030 eingeflossen. Der Vergleich mit den anderen untersuchten Verbünden und Nahverkehrsregionen bestätigt, dass der ÖPNV vor allem durch Angebotsverbesserungen eine deutlich höhere Nachfrage generieren kann. Ausgehend von dieser Analyse sind zentrale Bausteine der VGN-Strategie 2030 die Erhöhung von Qualität und Quantität des Angebots sowie der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur im allgemeinen ÖPNV und im SPNV.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de