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VCÖ kritisiert CO2-Ausstoß

14.06.23

Der Verkehr ist Österreichs größtes Klimaschutz-Problem, erinnert der VCÖ anlässlich des Weltumwelttags letzte Woche. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass in allen Bundesländern der CO2-Ausstoß des Verkehrs seit dem Jahr 1990 stark gestiegen ist. Damit wurden Einsparungen anderer Sektoren wieder zunichtegemacht. Zudem ist der Verkehr in allen Bundesländern der größte Verursacher von Stickoxid-Emissionen und Straßen, Parkplätze und vieles mehr haben einen sehr großen Anteil am Flächenverbrauch.

Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen, um die Umweltbilanz von Mobilität und Gütertransport zu verbessern. Während andere Sektoren ihre CO2-Emissionen im Vergleich zum Jahr 1990 reduziert haben, sind sie beim Verkehr stark gestiegen. Mit rund 21 Millionen Tonnen verursachte der Verkehr in Österreich um 52 Prozent mehr klimaschädliche Emissionen als noch im Jahr 1990, macht der VCÖ aufmerksam. „Die Verkehrszunahme macht die Einsparungen in den anderen Sektoren wieder zunichte“, weist VCÖ-Expertin Lina Mosshammer auf die Folgen hin.

In allen Bundesländern war sogar im Lockdown-Jahr 2020 der CO2-Ausstoß des Verkehrs höher als im Jahr 1990, informiert der VCÖ. In Niederösterreich verursachte der Verkehr mit rund 4,5 Millionen Tonnen die meisten CO2-Emissionen, um 1,55 Millionen Tonnen mehr als im Jahr 1990. Pro Einwohnerin und Einwohner wies das Burgenland im Jahr 2020 mit 2,78 Tonnen den höchsten CO2-Ausstoß des Verkehrs auf, knapp dahinter folgen Niederösterreich mit 2,67 Tonnen , Kärnten mit 2,65 Tonnen und Oberösterreich mit 2,61 Tonnen.

Den niedrigsten CO2-Ausstoß pro Einwohnerin und Einwohner weist Wien mit 1,49 Tonnen auf vor Vorarlberg mit 2,11 Tonnen, wie die VCÖ-Analyse auf Basis von Daten des Umweltbundesamt zeigt. Auch bei den Stickoxid-Emissionen ist der Verkehr der größte Problembereich. In allen Bundesländern verursacht der Verkehr die meisten Stickoxid-Emissionen, in Wien sogar fast 72 Prozent. „Stickoxide entstehen durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern, vor allem Diesel-Fahrzeuge verursachen große Mengen an Stickoxiden“, erklärt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.

Stickoxide sind gesundheitsschädlich, können Atemwege und Lungen schädigen. Auch der Flächenverbrauch des Verkehrs ist hoch. Straßen, Parkplätze und andere Verkehrsflächen sind in vielen Bundesländern für mehr als ein Drittel des Flächenverbrauchs verantwortlich. Nur in Wien und Vorarlberg ist der Anteil niedriger.

Pro Kopf weist der Verkehr im Burgenland den höchsten Flächenverbrauch auf gefolgt von Kärnten und Niederösterreich. Am flächeneffizientesten ist der Verkehr in Wien dank des hohen Anteils des Öffentlichen Verkehrs und des zu Fuß gehens. In Wien ist der Flächenverbrauch des Verkehrs pro Kopf um 86 Prozent niedriger als im Österreich-Schnitt, so ein weiteres Ergebnis der VCÖ-Analyse. Hierfür fordert man eine deutliche Verkehrsverlagerung auf die Schiene und eine Stärkung der Eisenbahn.

Stefan Hennigfeld
Redaktionel