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VVO: Fünf Jahre Plusbusse

16.06.23

Vor etwas mehr als fünf Jahren, am 10. Juni 2018, starteten die ersten neun Plusbus-Linien im Verkehrsverbund Oberelbe (VVO). Heute sind verbundweit 23 Linien entsprechend des sachsenweiten Standards unterwegs. Ergänzt werden diese von fünf Taktbus-Linien. „Durch die Finanzierung vom Freistaat hat das Angebot einen deutlichen Schub erhalten“, so Burkhard Ehlen. „Allein für den VVO stellt der Freistaat im laufenden Jahr rund 3,1 Millionen Euro zur Verfügung.“

Buslinien, die als Plus- und Taktbusse bezeichnet werden und ursprünglich im Gebiet des Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV) entwickelt worden sind, zeichnen sich durch einheitliche Standards für das Angebot aus. Dabei verkehren Plusbus-Linien montags bis freitags im Stundentakt. An Samstagen werden mindestens sechs, an Sonn- und Feiertagen mindestens vier Fahrten je Richtung angeboten.

Taktbusse verbinden kleinere Orte mit den nächsten Zentren und fahren alle zwei Stunden, auch am Samstag oder in den Abendstunden. Im Gegensatz zu anderen regionalen Buslinien, die vor allem auf den Schülerverkehr ausgerichtet sind und daher in den Ferien seltener fahren, sind die diese Linien auch an schulfreien Tagen stündlich unterwegs. Zudem bieten sie kurze Übergangszeiten zu Zügen und anderen wichtigen Busverbindungen.

„Mit dem landesbedeutsamen Busgrundnetz, bestehend aus Plus- und Taktbussen, werden die ländlichen Regionen besser untereinander und an den Ballungsraum angebunden“, betont Verkehrsminister Martin Dulig. „Es wird durch die einheitlichen Standards, zum Beispiel bei Takt und Anzahl täglicher Fahrtenpaare, ein verlässliches und einheitlich wiedererkennbares Angebot für die Bevölkerung geschaffen. Dies trägt dazu bei, den ÖPNV in Sachsen noch attraktiver zu gestalten“.

Der Freistaat Sachsen finanziert die Plusbus– und Taktbus-Linien im Freistaat Sachsen mit bis zu 22,3 Millionen Euro pro Jahr mit. Im VVO fahren vier Unternehmen insgesamt rund 1,8 Millionen Plusbus-Kilometer pro Jahr. Die Verkehrsgesellschaft Meißen (VGM) erbringt rund 900.000 Kilometer, Regionalbus Oberlausitz (RBO) rund 540.000 und der Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (RVSOE) rund 215.000 Kilometer.

Zudem fährt die DB Regio Bus Ost rund 150.000 Kilometer auf der länderübergreifenden Linie 800 zwischen Hoyerswerda und Cottbus. Besonders stark nachgefragt sind die Linien 360 Dresden – Altenberg und 477 Dresden – Großenhain, die teilweise sogar im Halbstundentakt unterwegs sind. Durch die Aufwertung zu Plusbus-Linien konnten in den vergangenen fünf Jahren einige Linien ein Fahrgastwachstum von über zehn Prozent verbuchen, so beispielsweise die Linie 416 Meißen – Lommatzsch und die Linie 418 von Meißen nach Nossen.

Der Verkehrsverbund kann den Kommunen zwar keine Vorschriften an die Ansprüche des Busfahrplans machen, allerdings sind die Marken Plusbus und Taktbus geschützt. Nur wer bestimmte Anforderungen erfüllt, darf seine Busse so nennen.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de