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KVB stellt Jahresbilanz 2022 vor

22.06.23

Die Fahrgastzahlen bei der KVB sind 2022 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen, und das Unternehmensergebnis war besser als 2021. Das sind zwei der Kennzahlen der KVB-Bilanz 2022, die die Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks im Rahmen einer Pressekonferenz des Stadtwerke-Konzerns vorgestellt hat. „Es war erneut ein herausforderndes Jahr für die Kölner Verkehrs-Betriebe“, sagte Haaks.

Haaks: „Nach wie vor waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu spüren, wenn auch in geringerem Maße als in den beiden Jahren zuvor. Überlagert wurde diese Entwicklung aber durch die Folgen des Krieges in der Ukraine mit stark steigenden Energie- und Rohstoffpreisen und einer damit einhergehenden Rekordinflation.“

In der zweiten Jahreshälfte 2022 wurde zudem die Personalsituation im Fahrbetrieb zunehmend angespannt – Grund war in erster Linie eine anhaltende, ungewöhnlich hohe Krankenquote. Die daraus resultierenden Fahrtausfälle sorgten für Verärgerung bei den Fahrgästen und führten zu einer wachsenden Belastung für unsere Fahrerinnen und Fahrer. Die KVB hat darauf mit einer groß angelegten Recruiting-Kampagne reagiert, die allerdings erst mittel- bis langfristig spürbare Erfolge zeigen wird.

Außerdem wurde eine mehrstufige Anpassung des Fahrplans beschlossen und umgesetzt, um mit diesem Notfahrplan den Fahrgästen ein stabileres, verlässlicheres Angebot machen zu können. Unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen hat die KVB im Jahr 2022 alle Anstrengungen unternommen hat, ihren Platz als der zentrale Mobilitätsdienstleister und einer der größten Arbeitgeber in Köln und der Region zu behaupten und zu stärken.

Sehr erfreulich ist dabei die Entwicklung der Fahrgastzahlen: 2022 waren 236,1 Millionen Menschen mit unseren Bussen und Bahnen unterwegs, das ist ein Plus von 64,4 Millionen oder 37,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zurückzuführen ist diese Entwicklung in erster Linie auf die Lockerungen der pandemiebedingten Einschränkungen.

Aber auch das Neun-Euro-Ticket, mit dem viele Menschen im Sommer drei Monate lang sehr kostengünstig und unkompliziert Bus und Bahn nutzen konnten, hatte positive Effekte. Dieser Anstieg spiegelt sich allerdings nicht in den Fahrgelderlösen wider: Sie sanken um 17,7 Millionen Euro (acht Prozent) auf 201,9 Millionen Euro. Die gesamten Umsatzerlöse lagen bei 226,9 Millionen Euro und damit um 24,1 Millionen Euro niedriger als 2021.

Die entgangenen Einnahmen aus dem Neun-Euro-Ticket, die sich alleine auf etwa vierzig Millionen Euro beliefen, und die pandemiebedingten Einnahmeausfälle wurden aber durch staatliche Zuschüsse im Rahmen des ÖPNV-Rettungsschirms ausgeglichen. Das Unternehmensergebnis lag mit einem Fehlbetrag von 143,5 Millionen Euro um 1,4 Millionen Euro besser als 2021 und war damit um 7,2 Millionen Euro besser als das Planergebnis. „Dass uns das angesichts der großen Herausforderungen für uns und die gesamte Nahverkehrsbranche gelungen ist, freut uns sehr“, so Haaks.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
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Quelle: Zughalt.de