26.06.23
Der Bundesvorstand der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) folgt der Einschätzung der Tarifkommission und erklärt die Tarifverhandlungen mit der DB AG für gescheitert. Der EVG-Bundesvorstand stimmte als höchstes Gremium nach dem Gewerkschaftstag einstimmig in Berlin für die Urabstimmung. Die DB AG hat im ersten Schritt 200 Euro mehr ab Dezember angeboten. Der zweite Schritt wäre erst im August 2024. Das ist für die EVG so wenig bei einer zu langen Laufzeit.
EVG-Vorsitzende Martin Burkert: „Die Tarifverhandlungen sind gescheitert, weil der Arbeitgeber in der zentralen Frage der Lohnerhöhung, die Erwartungshaltung unserer Mitglieder nicht erfüllt. Wir sind uns unserer Verantwortung sehr bewusst und es ist völlig klar, dass wir Forderungen nicht komplett durchsetzen – aber wir kämpfen für die Erwartungen unserer Kolleginnen und Kollegen. Deswegen gehen wir in die Urabstimmung mit allen damit verbundenen Folgen.“
Burkert ist der Auffassung, dass damit unbefristete Streiks möglich würden. Ob die Arbeitsgerichte dieser Auffassung folgen, bleibt abzuwarten. Schwere Kritik kommt von der DB AG „Die EVG wirft einen fast fertigen Abschluss weg und setzt kurz vor dem Ziel alles auf Null. Eine Einigung war zum Greifen nah, 140 Seiten Tariftext sind bereits fertig“, so Personalvorstand Martin Seiler. „Wir haben intensiv verhandelt, hart gerungen und viele Teileinigungen erzielt. Das ist jetzt alles wieder vom Tisch.“
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
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Quelle: Zughalt.de