26.06.23
Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 soll die VIAS Rail Gmbh die Linien RE 16, RB 91 und RB 46 betreiben. Diese Entscheidung trafen die Vergabeausschüsse der NRW-Aufgabenträger Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) als Ergebnis des vorangegangenen Vergabeverfahrens. Das derzeit von DB Regio NRW betriebene Netz umfasst die Linien RE 16 (Essen – Hagen – Iserlohn), RB 91 (Hagen – Iserlohn/Siegen) und RB 46 (Bochum – Gelsenkirchen).
Der neue Verkehrsvertrag, der nach Ablauf einer zehntätigen Frist rechtskräftig wird, gilt für den Zeitraum Dezember 2023 bis Dezember 2034 – also für eine Laufzeit von elf Jahren. Die ausgeschriebene Verkehrsleistung hat einen Umfang von rund 2,5 Millionen Zugkilometern pro Jahr. Mit dem Betrieb der Linien war ursprünglich die Abellio Rail GmbH beauftragt, die jedoch im Februar 2022 wegen des Schutzschirmverfahrens aus dem Markt austreten mussten. Die folgende Notvergabe hatte eine Dauer von zwei Jahren.
Die Laufzeit bis Ende 2034 orientiert sich am ursprünglich mit Abellio geschlossenen Verkehrsvertrag. Die bisher dort verkehrenden, auch schon von Abellio eingesetzten Fahrzeuge vom Typ FLIRT 1 kommen auch über Dezember 2023 hinaus im Ruhr-Sieg-Netz zum Einsatz. Am Ende des Verkehrsvertrages werden die 2007 angeschafften Züge 27 Jahre alt sein.
Über den Fahrplanwechsel im Dezember 2023 hinaus soll DB Regio NRW die Linie RE 34 bis Ende 2026 weiterbetreiben. Der neu geschlossene Verkehrsvertrag mit DB Regio NRW über den Weiterbetrieb der Regionalexpress-Linie RE 34 (Dortmund-Siegerland-Express) beginnt am 10. Dezember 2023 und schließt an den aktuell noch laufenden Verkehrsvertrag an. Die neue Laufzeit beträgt drei Jahre und endet im Dezember 2026.
Der RE 34 verkehrt als zweistündliche Direktverbindung zwischen Siegen und Dortmund. Die Leistungen der Linie werden gemeinsam von den Aufgabenträgern NWL und VRR bestellt. Der RE 34 verbindet Dortmund, Witten, Letmathe, Finnentrop und Siegen. Gemeinsam mit dem bereits auf diesem Laufweg verkehrenden InterCity (IC) 34 profitieren Fahrgäste auch weiterhin von der Direktverbindung Siegen – Dortmund in nahezu jeder Stunde.
Allerdings: Zwar fließen Geldmittel vom NWL an die DB AG für die Nahverkehrsfrage des InterCity, allerdings wird das Deutschlandticket dort nicht anerkannt. Für die Anerkennung des Deutschlandtickets in Fernverkehrszügen, die von den Aufgabenträgern alimentiert werden, verlangt die DB AG regelmäßig zusätzliches Geld.
Zwar kostet das Modell, den Regionalexpress abzubestellen und statt dessen einen formal eigenwirtschaftlichen InterCity zu alimentieren mehr Geld als das alte Regionalverkehrsangebot, ein auf den Nahverkehr angewiesener Berufspendler hat dennoch in der Regel keinen Zutritt zum InterCity – trotz Tarifanerkennung. Die Laufzeit des InterCity-Vertrages geht ebenfalls bis 2026. Wie es danach weitergeht, ist derzeit noch nicht bekannt.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de