11.07.23
In der letzten Woche hat die Verbandsversammlung des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) beschlossen, die Leistungen im E-Netz Oberelbe für den Zeitraum ab Dezember 2026 bis Dezember 2040 an die DB Regio AG zu vergeben. Zudem wird die bisherige Regionalbahn RB 31 als neue S-Bahn-Linie S 6 Dresden – Elsterwerda für den Zeitraum 2026 bis 2035 in das Netz Lausitz integriert.
„Trotz eines, im Rahmen von Verhandlungen erzielten, wirtschaftlicheren Angebots ist die Finanzierung der Leistungen nur gesichert, wenn die Regionalisierungsmittel des Bundes weiter aufgestockt werden und diese durch den Freistaat Sachsen vollständig an die Verbünde weitergereicht werden“, betont der Vorsitzende des Zweckverbandes, Landrat Michael Geisler (CDU) aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Andernfalls wird der VVO verbundweit Abbestellungen von Leistungen vornehmen müssen.
Das E-Netz Oberelbe umfasst die Strecke Dresden – Leipzig sowie die Linien von der Landeshauptstadt nach Cottbus und Hoyerswerda. Das Volumen umfasst jährlich 3,1 Millionen Zugkilometer, der Betriebsstart erfolgt im Dezember 2026. Ab Dezember 2035 erhöht sich durch die Integration der S-Bahn S 6 in das E-Netz das Volumen auf 3,9 Millionen Zugkilometer pro Jahr.
Die Fahrgäste profitieren auf allen Linien von höheren Kapazitäten: Für die Linie Dresden – Leipzig ist der Einsatz von fünfteiligen, Doppelstock-Fahrzeugen vom Typ Twindexx Vario vorgesehen. Aufgrund eines separaten Fahrradwagens bieten die Triebwagen zudem die Möglichkeit, deutlich mehr Fahrräder mitzunehmen. Auf den Linien von Dresden nach Hoyerswerda und Cottbus werden vierteilige Fahrzeuge vom Typ Talent 2 eingesetzt, die häufiger als bisher in Doppeltraktion verkehren.
Zugbegleiter auf allen Fahrten, kostenfreies WLAN und Steckdosen gehören ebenfalls zum Standard im Netz. Auf der S 6 werden neben diesen Fahrzeugen bis 2035 zusätzlich die im Netz Lausitz genutzten Triebwagen vom Typ Mireo eingesetzt, die über vergleichbare Komfortmerkmale verfügen. Zudem wird die Linie zukünftig ganztags im Stundentakt nach Elsterwerda fahren. Um die dramatisch gestiegenen Kosten aufgrund der Energiekrise sowie gestiegener Aufwendungen für das Personal auszugleichen, hat die Bundesregierung die Mittel zur Finanzierung des Nahverkehres an die Bundesländer, die sogenannten Regionalisierungsmittel, erhöht.
„Der Freistaat Sachsen hat diese Gelder rasch an die Verbünde weitergeleitet“, erläutert Burkhard Ehlen, Geschäftsführer des VVO. „So konnte heute im Rahmen des beschlossenen Nachtragshaushalts die Verwendung der für den VVO vorgesehenen 35,3 Millionen Euro beschlossen werden.“ 16,6 Millionen Euro werden an die Landkreise Bautzen, Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie die Landeshauptstadt Dresden zur Unterstützung von Straßenbahn- und Buslinien weitergeleitet, 18,7 Millionen Euro werden zur Stabilisierung des Eisenbahnverkehrs verwendet.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de