13.07.23
Mehr als neun Millionen Fahrgäste nutzen jährlich die Regiotrams, die sie von Hofgeismar-Hümme, Wolfhagen und Melsungen auf direktem Weg in die Kasseler Innenstadt bringen und hier auf ihren drei Linien ebenfalls verkehren. Seit zehn Jahren ist für den Betrieb dieses innovativen Systems die Regiotram Gesellschaft mbH (RTG) im Auftrag des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV) verantwortlich.
Der Regiotram-Betrieb steht vor einem neuen Kapitel seiner Geschichte: Alle 28 Triebzüge werden ab 2025 schrittweise umfassend modernisiert. Seit zehn Jahren sind die rund 120 Mitarbeiter der RTG mit Sitz in Kassel für den Betrieb der Regiotrams auf ihren drei Linien verantwortlich. Der Verkehrsvertrag läuft noch bis Dezember 2033. An jedem Tag im Jahr bringen die neunzig Triebfahrzeugführer und das 19-köpfige Zugbegleitpersonal der RTG im Schnitt fast 25.000 Menschen aus der nordhessischen Region über das Netz der DB nach Kassel in das Straßenbahnnetz der KVG, bis zu ihren Endstationen Holländische Straße (Linien RT1 und RT4) oder Auestadion (Linie RT5), ohne dass ein Umstieg notwendig ist.
Rund 2,3 Millionen Kilometer legen die Fahrzeuge im Jahr zurück. „Die Regiotram vereint das Beste aus zwei Welten im öffentlichen Nahverkehr, die der Eisenbahn und der Straßenbahn“, brachte KVG-Vorstandsvorsitzender Michael Maxelon bei der kleinen „Geburtstagsfeier“ der RTG heute an der Endhaltestelle Auestadion auf den Punkt.
„Das Konzept hat sich als unverzichtbarer Bestandteil der Mobilität in Nordhessen erfolgreich etabliert. Die RegioTram leistet umweltschonend einen wichtigen Beitrag zur Verbindung von Region und Kassel. Sie lässt Stadt und Umland näher zusammenrücken.“ „Die Regiotram spielte und spielt eine wesentliche Rolle für die Entwicklung des ÖPNV in Nordhessen“, ergänzte Veit Salzmann, Geschäftsführer der Hessischen Landesbahn GmbH (HLB), seit 2013 zusammen mit der KVG Anteilseignerin der RTG.
Salzmann: „Gemeinsam mit der KVG und dem NVV haben wir schon in den 1990er-Jahren partnerschaftlich das später in der Regiotram vollendete Tramtrain-Konzept vorbereitet, indem wir zuerst die Strecke nach Baunatal und wenig später auch durch das Lossetal realisiert haben, auf denen Straßenbahnen abschnittweise nach Eisenbahn- oder nach Straßenbahnregeln und somit im Mix dieser beiden sehr unterschiedlichen Systeme verkehren.“
Die Kombination aus Volleisenbahn und Straßenbahn sei es auch, sagte Salzmann weiter, die dem Regiotram-Konzept seine hohe Komplexität verleihe. „Der Zweisystembetrieb ist technisch anspruchsvoll, weil die Regiotram-Züge in der Region auf der spezifischen Infrastruktur der DB unterwegs sind. In der Systemwechselstelle vor dem Kasseler Hauptbahnhof schalten sie von dem 15.000 Volt Wechselstrom der DB oder ihrem Dieselbetrieb auf der Strecke der RT4 zwischen Kassel und Wolfhagen um für das 600 Volt-Gleichstromnetz der KVG. Der Fahrgast merkt davon nichts.“
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de