21.07.23
Seit über fünfzig Jahren verbindet die S-Bahn Stadt und Umland. Die anfangs prognostizierten Fahrgastzahlen haben sich bis heute vervielfacht und die S-Bahn wächst kräftig weiter: Im Rahmen ihres Verkehrsvertrages mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) beschafft die S-Bahn München neunzig neue und topmoderne XXL-Fahrzeuge und baut für ihre Wartung zwei neue Instandhaltungswerke in Pasing-Langwied und in Steinhausen.
Der Neubau in Steinhausen ist eines von mehreren Bauvorhaben der DB im Münchner Osten. Letzte Woche informierten die Projektleiter von DB Netz und der S-Bahn gemeinsam Verteter der Stadtratsfraktionen und der Bezirksausschüsse über den aktuellen Planungsstand.
Dietmar Biehler, Projektleiter für den Werksneubau, S-Bahn München: „Zum Start 1972 hatte die S-Bahn 120 Fahrzeuge, bis heute hat sich ihre Zahl mehr als verdoppelt und künftig werden es noch mehr. Mit neuen Werken sichern wir die zuverlässige Wartung unserer wachsenden Flotte. Hier in Steinhausen bauen wir am S-Bahn-Verkehr der Zukunft und schaffen damit die Basis für eine erfolgreiche Verkehrswende. Besonders am Herzen liegt uns, das Werk klima- und umweltschonend zu bauen und mit Photovoltaik und Geothermie nachhaltig zu betreiben.“
Seit der Geburtsstunde der S-Bahn ist Steinhausen der Standort des S-Bahn-Werkes. Das Gelände liegt am östlichen Ende der Hauptschlagader Stammstrecke in unmittelbarer Nähe zum wichtigen Knotenpunkt Ostbahnhof, an dem viele Fahrten beginnen und enden oder Fahrzeuge neu eingesetzt werden. Gemeinsam mit dem künftigen zweiten Werk in Pasing-Langwied am westlichen Ende der Stammstrecke ist es somit ideal gelegen, für einen zuverlässigen und flexiblen S-Bahn-Betrieb.
Michael Hatzel, Koordinator Ausbau München Ost, DB Netz: „Es ist kein Geheimnis, dass auf den Bahnflächen im Münchner Osten viel in Bewegung ist. Daher ist es uns wichtig, gemeinsam über den aktuellen Stand aller Planungen zu informieren und mit den Menschen vor Ort dazu im Austausch zu sein. Wir schaffen im Münchner Osten die Voraussetzungen für einen zukunftsfähigen Verkehr auf der umweltfreundlichen Schiene und sorgen für ausreichenden Lärmschutz für die Anwohner.“
Der Neubau soll auf dem eisenbahngewidmeten Gelände südlich der Gleise der S8 entstehen, auf dem sich heute überwiegend alte Gleisanlagen befinden. Teil der untersuchten Varianten war auch der Neubau des Werkes an bestehender Stelle. Hierbei müsste die alte Halle bei laufendem Betrieb abschnittsweise zurück gebaut und neu errichtet werden.
Das birgt Einschränkungen für die Kapazität in der Fahrzeugwartung und somit auch für die Zuverlässigkeit des S-Bahn-Betriebs. Durch den Neubau südlich der bestehenden Halle kann das ausgeschlossen werden und das neue Werk mit allen Bestandteilen verwirklicht werden. Die neuen Fahrzeuge sind mit mehr als 200 Metern drei Mal länger als bisher und stellen neue Anforderungen an die Instandhaltung.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de