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Personalsuche auch in Karlsruhe

09.08.23

Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) und die Albtal-Verkehrsgesellschaft (VBK) intensivieren Recruiting-Maßnahmen zur Gewinnung neuer Mitarbeiter „Die Arbeitsmarktsituation, die sich durch die demographische Entwicklung in den nächsten Jahren noch verschärfen wird, stellt für alle Verkehrsunternehmen eine strategische Herausforderung dar und gefährdet die Ziele der Verkehrswende“, erklärt Stephanie Schulze, Personalchefin bei VBK und AVG.

Bis 2030 werden in der gesamten ÖPNV-Branche laut dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) rund 80.000 Beschäftigte der geburtenstarken Jahrgänge der späten 1950er und frühen 1960er Jahre in den Ruhestand gehen. Für die Verkehrswende, die eine Verdoppelung des ÖPNV bis zum Ende der Dekade vorsieht, werden weitere 110.000 neue Arbeits- und Fachkräfte benötigt, prognostiziert der VDV. „Nur wenn es gelingt, diesen Fachkräftebedarf zu decken, wird die Mobilitätswende gelingen und der Verkehrssektor seine Klimaschutzziele erreichen können“, macht Schulze deutlich.

Auch bei den beiden kommunalen Verkehrsunternehmen VBK und AVG treffen inzwischen sinkende Bewerberzahlen auf einen wachsenden Personalbedarf. Dies betrifft alle Unternehmensbereiche, von der Werkstatt, über die Bahnmeisterei bis hin zur Verkehrsplanung. Auch im Fahrdienst für den Bus-, Tram- und Stadtbahnverkehr spiegelt sich diese Entwicklung wider. So zählen Busfahrer inzwischen bundesweit ganz offiziell zu den so genannten Engpassberufen, die die Agentur für Arbeit regelmäßig evaluiert und in einer Liste veröffentlicht.

„Obwohl wir eine Wachstumsbranche sind, die sichere Arbeitsplätze, eine gute Bezahlung, attraktive betriebliche Zusatzleistungen sowie eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf bietet, wird es zunehmend schwieriger, alle Plätze in unseren Ausbildungskursen für den Fahrdienst zu besetzen. Dadurch wird auch mittelfristig die Personaldecke dünner, um entsprechende Reservekapazitäten vorzuhalten, damit wir auf kurzfristige Personalausfälle adäquat reagieren können“, stellt Alexander Pischon, Geschäftsführer von VBK und AVG, die Personalsituation dar.

Während zahlreiche Verkehrsunternehmen in Deutschland in den vergangenen Monaten ihr Fahrplanangebot aufgrund knapper Personalressourcen bereits gezielt ausdünnen mussten, haben VBK und AVG ihr dicht getaktetes Mobilitätangebot mit Bus und Bahn weitestgehend aufrechterhalten.

„Angebotskürzungen sind immer die Ultima Ratio. Aber mit Blick auf die Arbeitsmarktsituation, die sich in den nächsten Jahren nicht grundlegend ändern, sondern eher noch verschärfen wird, kann ein solches Szenario auch bei unseren Verkehrsunternehmen nicht mehr gänzlich ausgeschlossen werden“, sagt Pischon. Aktuell sind bei der VBK und AVG insgesamt 55 Stellen vakant. „Der Arbeitsmarkt hat sich von einem Arbeitgeber- zu einem Arbeitnehmermarkt gewandelt. Der Wettbewerb um Talente und Fachkräfte ist deutlich härter geworden“, so Stephanie Schulze.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de