18.08.23
Die Deutsche Bahn muss den Zeitplan für die RRX-Ausbauarbeiten zwischen Langenfeld und Leverkusen noch einmal anpassen: Unbekannte haben in der vergangenen Woche zwischen Langenfeld und Leverkusen auf einer Länge von rund einem Kilometer die Oberleitung gestohlen. Dabei sind Oberleitungsmaste und Aufhängungen stark beschädigt worden. Der Diebstahl hat direkten Einfluss auf den weiteren Bauablauf.
Die Reparatur dauert etwa fünf Tage. In dieser Zeit können wichtige Logistikfahrten zwischen den beiden großen Baustellen in Leverkusen und Langenfeld für den Ausbau des Streckenabschnitts nur eingeschränkt stattfinden. Außerdem muss die DB Inbetriebnahme- und Abnahmeprüfungen für die Leit- und Sicherungstechnik neu eintakten. Die DB AG hat die Überwachung der Strecke nach dem Vorfall nochmals angepasst.
Trotz Intensivierung der Bestreifung kam es in der vergangenen Nacht erneut zu Diebstählen von Oberleitung und Vandalismus. Auf einer Länge von mehreren hundert Metern haben Diebe gewaltsam die Oberleitung heruntergerissen. Derzeit ist noch nicht geklärt, ob die weiteren Diebstähle zusätzliche Auswirkungen auf den Bauablauf haben.
Die DB setzt alles daran, die Inbetriebnahme nicht weiter verschieben zu müssen. Auch die zuletzt nötig gewordenen ungeplanten Baumaßnahmen haben Auswirkungen auf die Abnahme- und Inbetriebnahmephase. Wichtige Prüfungsarbeiten für das neue elektronische Stellwerk (ESTW) können jetzt entgegen der letzten Planung nicht gleichzeitig mit notwendigen Bauarbeiten erfolgen. Deshalb wird sich die Inbetriebnahme des neuen S-Bahngleises und damit die Wiederaufnahme des Zugverkehrs zwischen Köln und Düsseldorf vorerst um eine Woche, vom 8. auf den 15./16. September verschieben.
Die derzeitigen Auswirkungen auf den Eisenbahnbetrieb bleiben bis dahin bestehen. Die DB bedauert dies sehr und bittet die betroffenen Reisenden für die Verzögerungen und die entstehenden Unannehmlichkeiten um Verständnis. Während der Abnahme- und Inbetriebnahmephase schließt die DB rund dreißig Kilometer Infrastruktur zwischen Köln und Düsseldorf an die neue Stellwerkstechnik an. Fast 375 Kilometer Kabel gilt es für die Prüfungsteams zu checken, hinzu kommt u.a. die Überprüfung von über 200 Signalen und 85 Weichen. Erst wenn hinter jeder Prüfung ein grüner Haken steht, kann der Streckenabschnitt in Betrieb gehen.
Seit vergangenem Sommer hat die DB entlang des fünf Kilometer langen Streckenabschnitts zwischen Langenfeld und Leverkusen ein riesiges Bauvolumen umgesetzt und zeitgleich an Gleisen, Weichen, Brücken, Lärmschutzwänden, Oberleitung und am Bahnhof Leverkusen Mitte gearbeitet. Dabei haben sie knapp sechs Kilometer neues S-Bahngleis verlegt, zwanzig neue Weichen eingebaut, elf Brücken und Unterführungen erweitert, über fünf Kilometer neue Lärmschutzwände gebaut sowie über 100 Masten für die neue Oberleitungsanlage aufgestellt.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de