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PaderSprinter beendet eCITARO-Test

26.09.23

In den letzten knapp eineinhalb Jahren verstärkte ein Modell des Elektro-Busses eCITARO G von Mercedes-Benz die Busflotte des PaderSprinter. Das Fahrzeug wurde im laufenden Betrieb eingesetzt, um Schwächen und Stärken im vorgesehenen Einsatz herauszufinden. Während das Fahrzeug auf seine von vornherein geplante Rückkehr zum Hersteller vorbereitet wird, zieht man beim PaderSprinter eine gemischte Bilanz dieser Testphase und geht den nächsten Schritt in Sachen alternative Fahrzeugantriebe.

Bereits seit Beginn der 1990er Jahre, als das Paderborner Nahverkehrsunternehmen als erstes deutschlandweit auf einen ausschließlichen Betrieb mit schwefelarmem Dieselkraftstoff umstellte, hat man beim PaderSprinter beständig ein Auge auf neue Technologien, die den Busverkehr im Paderborner Stadtgebiet umweltfreundlicher gestalten können. Dazu gehörten in der Vergangenheit auch die Einführung von Rußfiltern oder der Einsatz von aschearmem Motoröl.

Mit solchen Maßnahmen ging das Paderborner Unternehmen mehrfach ins Rennen um deutsche Umweltpreise. Auch vor dem Hintergrund des Auftrags aus der Politik zum Streben nach mehr Klimaneutralität steht der Einsatz von alternativen Fahrzeugantrieben derzeit ganz oben auf der Agenda. Der Erprobungseinsatz des eCITARO stellt dabei einen wichtigen Schritt dar. Auch bei der Ausstattung des Testfahrzeuges wurde großer Wert darauf gelegt, den Fahrgästen den gewohnten Standard an Komfort zu bieten.

Die überdurchschnittliche Ausstattung mit beispielsweise Rollstuhlplätzen, Polsterbestuhlung, den bekannten Bezahlsystemen und Monitoren zur Fahrgastinformation entsprach daher der in allen anderen Bussen des PaderSprinter. Gleichwohl bemerkte man natürlich auch als Fahrgast einen Unterschied im Design und vor allem bei den Fahrgeräuschen.

Diese sind bei einem Elektro-Bus sehr viel leiser und damit angenehmer. Der eCITARO bietet ein extrem angenehmes Fahr- und Mitfahrerlebnis, was uns nicht nur von den Kolleginnen und Kollegen im Fahrdienst berichtet, sondern eben auch von unseren Fahrgästen positiv bemerkt wurde , erklärt Markus Janewers, der beim PaderSprinter für alternative Antriebssysteme zuständige Ingenieur.

Zugleich zeigten sich im Alltagsbetrieb durchaus auch Schwächen des Elektrofahrzeuges, das antriebsseitig ohne lokalen CO2-Ausstoß unterwegs war. So dauerte eine vollständige Ladung auf dem Betriebshof mit etwa fünf Stunden deutlich länger als eine Tankfüllung, die nur etwa fünf Minuten in Anspruch nimmt.

Nicht nur diese längere Pausenzeit, auch eine sehr hohe Ausfallquote aufgrund von mehreren Batteriedefekten, machten den Einsatz im normalen Fahrbetrieb mit dem eCITARO schwierig. Es kam zu wiederholten mehrwöchigen Ausfällen aufgrund von Schwierigkeiten mit dem Hochvoltsystem. Der Hersteller nahm sich der Probleme aber immer anstandslos an und es fielen dadurch keine weiteren Zusatzkosten für den PaderSprinter an.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de